Der rote Faden ist in dieser schwarz-weiß geprägten Erscheinungsform die Schichtung, die in der Fläche Raumtiefe suggeriert und Bearbeitungszeit sichtbar macht. Kaum sichtbar sind allerdings die farbigen Untergründe der Malerei, die seltenst durchscheinen und auch im Abschluss ein Malrelief erwirken, das Licht streut, das die Vorarbeit, wie in unserer Kultur die Vorgeschichte, spürbar halten möchte. So kommt Leben und Überraschung in einen sonst toten Perfektionismus. In den Bildthematiken ringt das konstruktiv Akkurate der Moderne mit der Wucherungswildheit von Natur, erweist sich Verfallsstruktur als ästhetischer Gewinn. Ein Polaritätenballett in Schwarz-Weiß.
Das Thema des komplizierten Baugerüstes für die Betonterrasse des Falling Water Gebäudes von Frank Lloyd Wright (1935-39), einer Architekturikone, die nur kurz bewohnt wurde (s. Abb.) wurde um Überschwemmung und Spiegelung mit Cinema 4D erfinderisch ergänzt. Durch einen informellen Schleier setzt sich Berretz so mit der Tradition der Moderne kritisch und malerisch auseinander. \ dito
4.9.-30.9.
Sascha Berretz
(Galeriestunden + Atelierbesuche buchbar)
Galerie Freitag 18.30
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