Endlich ist es soweit: Die Museen in Aachen und der Städteregion dürfen wieder öffnen - auch das Büchel Museum sperrt wieder seine Tore auf. Besucher können ab Sonntag wieder die Dauerausstellung mit Werken von Emil Orlik und die Wechselausstellung „SOLE HARLEM“ bestaunen.
In der Fotoserie SOLE HARLEM zeigen Louise Amelie und Aljaž Fuis Bilder des New Yorker Stadtviertel Harlem. Das junge Fotografen-Duo hat sich eingehend mit den Bewohnern Harlems auseinandergesetzt und in Form eines umfangreichen Bildbandes den urbanen Lebensraum und die Diversität des Stadtteils dokumentiert.
Der Titel SOLE HARLEM weist auf die Einzigartigkeit Harlems und seiner Bewohner hin, in deren Mittelpunkt die Straßen des Bezirkes einen wichtigen Teil des urbanen und persönlichen Lebens einnehmen: Die Geschichte Harlems begann mit der Errichtung einer freien Welt jenseits von Europa, deren Vorzüge zunächst aber nur einer privilegierten Schicht zu Gute kamen. Es waren afroamerikanische Sklaven, die einst die erste Straße in der damals holländischen Kolonie bauten. Bis heute haben Menschen verschiedener sozialer Schichten und ethnischer Herkunft in Harlem gelebt: Wohlhabende Immigranten und ihre Bedienstete, mittellose europäische, lateinamerikanische und afrikanische Immigranten sowie Arbeit und Zuflucht suchende Afroamerikaner aus dem Süden der Vereinigten Staaten. In den 1920er und 1930er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde das Bild Harlems wesentlich geprägt durch die Harlem Renaissance, eine Blütezeit afroamerikanischer Kunst, Musik, Literatur und Philosophie. Harlem wurde ein Synonym für afroamerikanische Kunst und Kultur und eine Hochburg des Jazz. In den Jahrzehnten danach leitete die Bürgerrechtsbewegung eine Welle des Protests und der Revolte gegen die etablierte weiße Vorherrschaft ein. Was darauf folgte, hat sich bis heute als Klischee von Harlem konserviert: Armut, Drogen, Kriminalität und für die Bewohner wenig Hoffnung auf ein besseres Leben. Heute ist Harlem aufgrund seiner Lage nördlich des Central Parks im Stadtteil (Borough) Manhattan wieder attraktiv und angesagt, was auch eine fortschreitende Gentrifizierung zur Folge hat.
Aufgrund des Lockdowns wird die Ausstellung bis in den Spätsommer/Herbst hinein verlängert.
Geöffnet ist das Museum freitags, samstags und sonntags von 12 Uhr bis 18 Uhr. Interessierte müssen sich zwecks Terminbuchung bei Jörg von der Laage (0171-4224434) melden oder zu den Öffnungszeiten des Museums erscheinen. Ebenfalls sind Führungen nach telefonischer Vereinbarung bei von der Laage möglich.
Wegen der Corona-Schutzverordnung dürfen derzeit maximal 13 Menschen gleichzeitig in das Museum, das Tragen eines Mund-Nasenschutzes ist verpflichtend.
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