Auftragskunst scheint seit der Mitte des 19. Jahrhunderts passé und schlecht beleumundet, als Künstler*innen anfingen, nach eigenem Gusto zu malen und dafür Käufer*innen finden mussten. Auftragskunst klingt nach Kunstgewerbe, nach Anbiederung, nach Kunst am Bau in bis in die Institutionen und Förderstrukturen von Kunst, Design, Industrie, Architektur und Handwerk aufgespaltenen künstlerischen Tätigkeiten. Kreativität wird durch Grenzen und Vorgaben aber nicht geschwächt, sondern eher herausgefordert. Freiheit braucht zumindest eigene Ziele, um nicht beliebig und orientierungslos zu werden. Dies Grauzonengebiet beleuchtet Robert Mertens mit seiner Ausstellung galerieverbundener Künstler und im Zusammenspiel mit Firmen unter dem an Rio Reisers leidenschaftliche Intensität gemahnenden Titel: „Für immer und dich“.
Für jemanden zu arbeiten, für den man brennt, wo es funkt, beschert kreative Energie. Man wird es sehen und diskutieren, denn für Debattenkultur und Augenschmaus dient all das Erwirkte ja. Hier geht es um gesellschaftlich und künstlerisch relevante Fragen, die in Dialog mit den Räumlichkeiten und Architekturgegebenheiten der Galerie treten, sowie mit vergangenene Projekten der Künstler*innen Sascha Berretz, Annette Besgen, Robert Bischof, Nikola Dicke, Beate Höing, Michael Kravagna, Jupp Linssen, Ruri Matsumoto, Joost Meyer, Nghia Nuyen, François du Plessis, Teresa Riba, Atelier Sänger, Nico Sawatzki, Tom Schmelzer, Fabian von Spreckelsen und Romain van Wissen. \
bis 26.8.
„Für immer und dich“
Galerie Freitag 18.30
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