Das IKOB in Eupen hat zwei neue Angebote im Köcher: Unter dem Motto „IKOB Konsultation“ wird Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit geboten, sich mit dem kuratorischen Team auszutauschen und konstruktives Feedback zur künstlerischen Arbeit und Tipps für die Weiterentwicklung zu erhalten. Die nächsten Termine sind am 18. Februar, 25. März und 15. April 2025.
Außerdem wird das Foyer zum „Coworking-Space“: Zur schlanken Tages-Flatrate (6 Euro/Tag) kann man Tische und Bänke, Sofas und Sessel sowie W-Lan und Getränke während der Museumszeiten nutzen. Eine schöne Idee, die gerne Schule machen kann.
Am 19. Januar wird zudem die neue Ausstellung „Unendliche Bibliothek“ von Christian Odzuck im IKOB eröffnet, das spricht doch für eine inspirierende Atmosphäre im Coworking-Space.
Das IT-Zentrum der RWTH Aachen hat eine außergewöhnliche Fusion von Kunst und Technik vorgestellt: Der in Berlin ansässige 3D-Künstler Artur Krutov hat ein maßgeschneidertes Gehäusekonzept für den neuesten Supercomputer CLAIX-2023 gestaltet und dabei die Themenfelder digitale Simulation, Ingenieurwissenschaften und Nachhaltigkeit in eine visuelle, künstlerische Sprache übersetzt. Kultov folgt mit seinem Entwurf auf den vom Aachener Künstler Tim Berresheim gestalteten Entwurf des Vorgängermodels, der 2018 neue Maßstäbe für die künstlerische Gestaltung von Supercomputern setzte.
Apropos Tim Berresheim: Bis März 2025 kann man das von ihm gestaltete Bühnenbild in der Mozartoper „Die Zauberflöte“ im Theater Aachen sehen – Schinkels Klassizismus goes Computerkunst.
Eine ungewöhnliche Koalition bietet auch das Museum Abteiberg in Mönchengladbach: Ab dem 19. Januar inszeniert der in Berlin lebende US-amerikanische Komponist und Künstler Ari Benjamin Meyers sein Projekt „Hymnus (Fankurve)“, eine Komposition für Mönchengladbach, die er gemeinsam mit treuen Fans von Borussia Mönchengladbach entwickelt und aufgenommen hat. Ausgangspunkt waren die Gesänge im Fußballstadion und der Gladbacher Nordkurve, deren gigantischer Klangkörper aus den Fußballspielen herausgelöst und an ikonische Orte in der Stadt versetzt, darunter schöne und identitätsstiftende wie die Kaiser-Friedrich-Halle und der Bökelberg, ebenso wie verlassene und ungesehene wie die Ruine von Haus Westland oder das alte Polizeipräsidium, wurde. Aus den Ton- und Bildaufnahmen der Fangesänge an diesen Orten entstand eine Multi-Media-Installation, die im Wechselausstellungsraum des Museums Abteiberg präsentiert wird.
Das Frühjahr ist die Zeit der großen Kunst- und Antiquitätenmessen in Belgien und den Niederlanden, bei denen man entweder museumsreife Kunstwerke „shoppen“ kann oder sich einfach an der unendlichen Vielfalt erfreuen kann, denn in unruhigen Zeiten zeigt die Kunst auf ihre reinste Weise, wie verbindend sie sein kann. Die Brüsseler Kunstmesse BRAFA feiert vom 26. Januar bis 2. Februar ihre 70. Ausgabe und blickt zuversichtlich in die Zukunft des Kunsthandels. Die Kunst- und Antiquitätenmesse in Brüssel gilt als „kleine Schwester der TEFAF“, der renommierten Frühjahrsmesse in Maastricht. Dabei muss sich die Messe nicht verstecken: Rund 130 Kunsthandlungen, darunter auch Colnaghi, die mit ihrer Gründung 1760 in London als älteste Kunsthandlung gilt und erst kürzlich eine neue Galerie in Brüssel eröffnete (Foto), werden Werke von der Antike bis zur Gegenwart anbieten.
Ein Highlight wird die Gestaltung des Erscheinungsbildes der Messe durch die portugiesische Künstlerin Joana Vasconcelos sein, die unter anderem durch ihre Teilnahme an der Biennale in Venedig 2005 und der TEFAF 2013, aber auch ihre Dior-Modenschau 2023 bekannt ist. Art Talks beispielsweise zur Echtheit eines Kunstwerks wie dem 1993 in Belgien aufgetauchten Vermeer-Gemälde, das vor seiner Versteigerung rund zehn Jahre erforscht wurde, gehören ebenso zum Programm der BRAFA wie Einblicke in die faszinierende Arbeit des in Brüssel ansässigen Königlichen Institut für Kulturerbe (KIK-IRPA). Unzählige Monumente, Museen und Galerien machen Brüssel zu einem ganz besonderen Kulturort, der von Aachen aus in rund einer Stunde mit dem Zug erreichbar ist.
Als Stadt des Jugendstils und Art Déco lohnt sich immer ein Besuch: Genau einhundert Jahre nach der „Internationalen Ausstellung für moderne dekorative und industrielle Kunst“ in Paris wird Brüssel im Jahr 2025 ganz im Zeichen der Art déco stehen und das reichhaltige architektonische Erbe wie den Palast der Schönen Künste (heute Bozar), das Flagey-Gebäude, die Villa Empain, das WIELS-Gebäude oder den Stoclet-Palast würdigen.
21.1.-30.3. (Eröffnung: 19.1., 15 Uhr)
Christian Odzuck „Unendliche Bibliothek“
IKOB Eupen
ikob.be
19.1.-23.2.
Ari Benjamin Meyers „Hymnus (Fankurve)“
Museum Abteiberg Mönchengladbach
museum-abteiberg.de
26.1.-2.2.(Eröffnung (auf Einladung): 25.1.)
BRAFA
Brussels Expo
brafa.art
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