Jonas Heinen, Mitgründer von The Base erklärt: „Initial sind wir an die Aachener Kulturszene herangetreten, um jedem, der nicht den Mut hat, direkt zum Musikbunker oder zur Suedoase zu gehen, eine Plattform zu bieten“. Mittlerweile wartet das Kollektiv mit einer sympathischen Zusammenstellung renommierter Künstler:innen und Neueinsteiger:innen der Aachener Kulturszene auf und bringt dabei Schwung und vor allem mehr Kultur in das gemischte Aachener Nordviertel.
In den nächsten Monaten steht bei The Base einiges auf dem Programm. Unter anderem findet am 22. April ein Jazzkonzert mit dem jungen Ensemble Julius van Rhee Sextet statt. Nähere Informationen dazu im Klenkes Kalender. Bald darf man auch selbst Hand anlegen – und zwar am DJ Pult. Romina Stollenwerk, die als DJ-Romy im Aachener Nachtleben unterwegs ist, zeigt musikinteressierten Frauen den Einstieg in die Welt des Auflegens. Ein Schritt weg von der noch sehr männerdominierten DJ-Szene. Kunst ist immer auch politisch. Am 11. März organisierten The Base einen Benefizabend, eine Kombination aus Ausstellung und Konzert, dessen Einnahmen für die Betroffenen des Ukraine Konflikts gespendet wurden.
Im Sommer wird Nathalie Bertrams, National Geographic Fotografin und reisende Journalistin, ihre Fotoausstellung im Bunker of Arts zeigen. Mit ihren Bildern macht sie Orte sichtbar, die oft gern vergessen werden – zuletzt berichtet sie von der größten Mülldeponie Georgiens.
BOA was geht?
Seit 2015 sind The Base, gegründet von Jonas Heinen, Lazar Bochvarov und Ahmad Hijazi, ein eingetragener Kulturverein. Seit zwei Jahren sogar mit eigenem Club-Haus – den Bunker of Arts (kurz BOA) in der Scheibenstraße 34. Dieser alte Hochbunker ist nicht nur Ort historischer Führungen, sondern bietet den Kunstliebhaber:innen im Team eine 800 Quadratmeter große Fläche für Kultur pur. Die Beschriftungen der Wände „Bitte Ruhe bewahren“ und „Nicht rauchen“ stammen noch aus Zeiten, in denen der Bunker während und nach dem Krieg Menschen Zuflucht bot. Für den Galeriebetrieb, den The Base hier organisieren, passen sie nicht so ganz. Die massiven Betonwände, die den Innenraum des Bunkers von der Außenwelt trennen, bieten die perfekte Schallisolation für Musik, die auch mal lauter werden darf. Durch selbstgebaute Lichtinstallationen und musikalische Untermalung werden bei den Ausstellungen alle Sinne der Besucher angesprochen.
Im Einklang mit sich und der Welt
The Base sind keine Einzelgänger. Seit der Krachparade 2019 gehen sie vor allem bei größeren Events Hand in Hand mit Kollektiven wie Digitac e.V., KRACH, MuNA Musiknetzwerk Aachen, Not Human Collective, Poebel und Rhizom 115. „Die Kollektive in Aachen haben nie aus einem Mund gesprochen, das Metakollektiv Einklang soll das jetzt ändern“ erklärt Andreas Hoffmann. Durch die Zusammenarbeit und gemeinsame Organisation hoffen sie das Potenzial von Aachens Kulturlandschaft zu nutzen. Auch Neuzugang Iva Ivanova möchte nach ihrem Architekturstudium an der RWTH ihrer Wahlheimat etwas zurückgeben. Dafür ist Aachen genau richtig findet sie: „Es ist oft so, dass die Leute, die hier ganz viele Sachen machen, nach Köln oder Berlin ziehen und dann damit aufhören und Kultur nur noch konsumieren. Da gibt es so viel Angebot und tausend Kollektive wie unseres. In Aachen wird alles sehr gut aufgenommen, weil so ein Angebot einfach fehlt.“ Auch interessierte Nordviertler:innen werden mit einbezogen. „Zum Beispiel planen wir dieses Jahr gemeinsam mit aktiven Bewohner:innen zum ersten Mal das Scheibenstraßenfest“, freut sich Jonas Heinen. \ (Lisa Klein)
Mitmachen
Jeden zweiten Donnerstag im Monat haben The Base einen Stammtisch. Immer in einem anderen Aachener Lokal. Wer die 26 Mitglieder kennenlernen und sich einbringen will, kann einen Blick auf die Instagram Seite von The Base werfen und sich vernetzen. \
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