Egal! Denn hier lassen Die Sterne den Groove, einmal gefunden, einfach auch mal laufen, kein Zwang zu Poplängen, sondern Mut zum Verweilen. Schon der Opener „Das Herz Schlägt Aus“, mit seinem kosmischen Stones-Groove, der sich im Verlauf fast schon in Grateful- Dead-Manier zu einem fortgesetzten Gejamme findet, ist so was von souverän aus der Hüfte – toll. „Der Palast Ist Leer“, setzt auf einen Klaus Dinger-Groove und erreicht mit Hilfe von akkurat gesetzten Streichern ein Schweben über den Dingen. „Der Sommer In Die Stadt Wird Fahren“ ist dann ein herrlicher Munich-Disco-Klon, gefolgt vom Hit des Albums: „Du Musst Gar Nichts“, ein LCD-Soundsystem Soul-Groover vor dem Herrn, der sein Mantra in immer neuen Intensitäten ins Hirn fräst, wo die Bläser wie die Posaunen von Jericho erschallen, während Frank Spilker stoisch die Verweigerungsoptionen auflistet, Favorit: „Du musst nicht mein Bruder sein/Du musst auch nicht bergsteigen.“ Was für ein Brocken von Hits direkt zu Beginn dieses Albums! Auch danach bleibt die Qualität hoch, wird’s politisch, hypnotisch, besoffen und poetisch. Aber alleine schon mit diesem Hammeropening schon jetzt eine der schönsten Gaben des Jahres. \ kk
Die Sterne
„Die Sterne“
PIAS/Rough Trade
Unsere Wertung: 5/5 Sterne
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