Da regierte Margret Thatcher, die CD war 3 Jahre alt, und der Kinohit hieß „Indiana Jones Und Der Tempel Des Todes“. Aber hören wir mal, was die alten Herren zu bieten haben. Und es ist schon lustig, wie sich der Opener „Trash Glam, Baby“ ein wenig hüftsteif in einen zünftigen Glam-Punk reinsteigert, Geldof bellt und röchelt, als wäre Punk gerade erst um die Ecke, und dann noch Streicher, die versuchen ein wenig Glam zu erzeugen, während alles rumpelt und ächzt aber auch schön schwitzt. Und munter geht es weiter, mit Stooges-Riffrockern und einem schönen 60s Trash-Stomper wie „She Said No“, mehr Bowieskes, sonnige Jonathan Richman-Schrubber, alles, was so alten Herren gut gefällt. Auf der anderen Seite gibt’s dann leichte Geschmacksverirrungen, wenn ein eigentlich hübsches ‚Come Together‘ meets ZZ Top Gegroove plötzlich von fiesen Synthies dominiert wird, der Versuch eines Tanzhits mehr nach Right Said Fred klingt oder fast schon verzweifelt Rock‘n Roll beschworen wird. Gegen Ende bleibt nur noch Kopfschütteln bei so Kirmes-Schmonzes wie „Get A Grip“ und „The Boomtown Rats“. Ein guter Produzent mit Geschmack hätte hier sicherlich mehr rausholen können, so bleibt ein Gemischtwarenladen, wo sich Nostalgiker sicher das ein oder andere schöne Stückchen herauspicken können. \ kk
The Boomtown Rats
„Citizens Of Boomtown“
BMG/Warner
Unsere Wertung: 2/5 Sterne
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