Der Aachener Pianist Thomas Berndt gehört sicherlich zu den am besten vernetzten Musikern in Aachen. Nicht zuletzt als Mitbegründer der Mu‘Fab, der Musikschule am Grünen Weg mit einem von Jazz bis Rock lehrenden reichen Dozentenstamm aus der Aachener Szene. Musikalische Stationen waren die großartigen Zappa-isten der Tinsel Town Rebellion Band und seine Jazztrios Der Berndt und Klangfahrer. Spannend sind auch seine über den (musikalischen) Tellerrand schauenden informativen Podcasts, die er seit mehreren Jahren regelmäßig produziert.
Mit seiner neuesten Produktion „Homeland“ erfüllt Berndt sich jetzt einen Herzenswunsch. Es ist ein vom Klavier dominiertes Album mit einer Reihe von Gästen aus der Aachener Musikszene – konzipiert für seine eigenen Kinder und die vielen Schülerinnen und Schüler, für die die Songs auch begleitend als Klaviernoten zum Nachspielen vorliegen. Das könnte bereits gut mit dem Opener „Sunrise“ klappen – einem langsamen (adagio) Klavierstück mit ein paar eingestreuten blue notes.
„Homeland“ setzt aber gleichzeitig auf die Ensembleleistung: Mit Tom Engels am Schlagzeug, Martin Rohdich und Klaus Dalluhn an den Gitarren, Heiko Wätjen am Bass und einer Bläsersektion mit George Tjong-Ayong (Sax), Christoph Fischer (Trompete) und Johannes Vos (Tuba). Die Musik wechselt von swingenden, leichten Jazz-Etüden („Little One“) hin zu vorwärts treibenden Songs mit Bläsern, rockigen Gitarrensoli („Zuversicht“) oder auch einem Schubert/Schumann-liken Kunstlied („Seele“) mit dem wunderbaren Gesang von Anna Fischer.
„Homeland“ wurde bereits im November 2019 in Köln und Aachen eingespielt. Im Corona-Jahr 2020 blieb Thomas Berndt dann genügend Zeit für einige Nachbearbeitungen – wie die Klaviernoten neben der am 5. April veröffentlichten CD. Ein Albumdownload ist bereits verfügbar. \ rm
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