Motorpsycho bleiben ein Phänomen. Knapp 17 Monate nach dem opulenten Meisterwerk „The Tower“ veröffentlichen Bent Sæther (Bass/Gesang) und Hans Magnus „Snah“ Ryan (Gitarre/Gesang) nun ihr zweites Werk mit dem neuen Drummer Thomas Järmyr. „The Crucible“ ist das 22. Studio-Album der Band, zu deren Output noch unzählige Live-Alben, EPs und Singles gehören. Man möchte sich fragen, gehen den Trondheimern nach drei Jahrzehnten nicht mal die Ideen aus?
Motorpsycho strafen solche Bedenken als Lügen, denn auf nur drei überlangen Stücken entwickeln sie eine fokussierte Magie, die ihresgleichen sucht: Ryans brettharte Riffs treffen auf psychedelische Mellotron-Zaubereien, der heroische Bass von Sæther hält die hypnotischen Jams zusammen und Trommler Järmyr glänzt mit Energie und Präzision.
Motorpsycho gehen weiterhin ihre eigenen Wege in dem Dickicht des Prog-Rock, indem sie traditionelle Songstrukturen geschickt auflösen, mit samtweichen Satzgesängen und akustischen Gitarren überraschen, um den Hören dann im nächsten Moment mit monumentalen Klangkaskaden quasi an die Wand zu drücken.
Die ungeheure Wucht der Band war im Sommer erst gratis beim Bruis Festival in Maastricht live zu erleben. Ab Mai sind Motorpsycho wieder auf Tour, nur leider nicht in Aachen. \
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