Aber nach diesem Doppelalbum ärgert man sich vielmehr, ihn nicht schon öfter live gesehen zu haben. Denn Peter Lichts Songs sind ständiger Work In Progress, live kaum wiederzuerkennen, noch einmal neu erschaffen und interpretiert.
So gehört sich das! Wenn aus „Gerader Weg“ ein Oh-die-CD-ist-kaputt-Ska-Monster wird, sich die Ankündigungen länger hinziehen als die Stücke und bei „Der Hosengott“ gar Helge-Schneider-Qualitäten entwickeln, wenn sich das „Sonnendeck“ in eine kosmische Jam verwandelt, dann hört man hier wirklich neue Musik.
Und wieder wird klar, was für ein schlauer, lustiger und doch auch berührender Künstler Peter Licht ist. Hellsichtige Songs für die Melancholie der Gegenwart, Peter Licht ist der treue Weggefährte der 00er und 10er Jahre.
Wer immer noch nur seinen Freakhit „Sonnendeck“ kennt, wer „Lieder vom Ende des Kapitalismus“ schon länger nicht mehr angerührt hat, sollte diese fulminante Werkschau nicht verpassen. \ Karl Koch
(Staatsakt/RTD)
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