Es mag am Cover liegen, das die beiden Frauen hinter dem Namen Gurr wild im Haar in einem Cabrio zeigt. Vielleicht aber auch daran, dass Andreya Casablanca und Laura Lee Jenkins auf „In My Head“ ihrem eigenen Ding ohne Rücksicht auf Verluste anhängen. Auf dem Weg zum ureigenen Sound schnappen sie sich alles an pop- und subkulturellen Referenzen, was sie ihrer musikalischen Idee näher bringt.
Und bei der Umsetzung dieser Idee schauen sie nicht zurück. Die Rotzigkeit von 60er-Garage-Rock bildet die Grundstimmung, in der sich runtergekühlte Psychedelic-Passagen und wummernde New-Wave-Bässe ausbreiten. Da sind twangende Surf-Gitarren, herrlich verhangene Dreampop-Melodien und stellenweise sogar schmutziger Blues; alles serviert mit Riot-Grrrl-Attitüde, nur eben in der Gurr-Variante mit einem Hauch Augenzwinkern.
„Wir nehmen Teil an der Belanglosigkeit“, singen die Wahlberlinerinnen auf dem ansonsten in Englisch gehaltenen Album. Und das ist so dermaßen gelogen. Völlig unbelanglos großartig!
cl
(Duchesse Box Records/H‘Art)
Bewertung der redaktion
WEITEREMPFEHLEN