Wen das mit viel Humor und Klugheit durchtränkte Musikverständnis von Malkmus nicht schon bei den legendären Pavement verzückt hat, darf sich daran auf mittlerweile sieben Malkmus & The Jicks-Alben nochmal versuchen.
Immer wenn Stephen Malkmus mit seinen Jicks eine neue Platte aufnimmt, öffnet er die Büchse der Pandora des Indierocks. Ohne den mitunter überflüssigen Durchblick bleibt der stets zwischen grooviger Professionalität und überdrehtem Wahnsinn pendelnde Popsound auch auf „Sparkle Hard“ zu gleichen Teilen rätselhaft wie mitreißend.
Direkt verständlich sind dagegen die vielfach präsenten Pop-Momente, mit schwunghaften Gitarrensoli, souveränen Harmonien und (diesmal vielen) verzerrten Bässen. Der Fundus ist üppig, ein kleines Country-Folk-Juwel wie „Refute“ (mit Gastgesang von Kim Gordon von Sonic Youth), kuschelt sich an die karg und traurig intonierte Akustikgitarre von „Kite“, das heimliche Glanzlicht, welches sich über Prog-Rock-Passagen zu einem hymnischen Finale hochjagt.
Neben all diesem großen Songwritertum wirkt die Frage, wie viele der Dissonanzen, versemmelten Gesangsintonationen und Stolpereien vermeintlicher Unbekümmertheit geschuldet sind, schnell überflüssig. Genau diese stringente Anti-Haltung macht Malkmus zum heimlichen Popstar des Indierock-Jahrtausends. Einer der immer noch abliefert, wenn andere Indiepop-Helden längst in ihrer künstlerischen Peinlichkeit verblassen. Und wem das zu theoretisch und schnöselig ist, der darf „Sparkle Hard“ auch als ausgezeichnete Sommer-Pop-Platte in sein Herz schließen.
kt
(Domino/Rough Trade)
Bewertung der redaktion
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