Für ältere Herren ist es schön, neue Leute kennenzulernen, die ähnlich musikalisch sozialisiert wurden und es schaffen, diese Einflüsse elegant in gediegen schönen Pop zu gießen. Die Höchste Eisenbahn in Berlin ist so ein Fall, BRHTR aus Stuttgart, aber die heimliche Hauptstadt dieses Clubs der Pop-Connaisseure scheint doch Köln zu sein, mit Erdmöbel, Eric Pfeil und jetzt Albert Luxus.
Mühelos und elegant spielen die Burschen eine deutschsprachigen AOR-Pop, der abwechselnd Zunge schnalzen und Kopfnicken lässt. So schafft der Opener die fehlende Verbindung zwischen sehr frühen Kraftwerk und den Eels.
Im folgenden treffen West-Coast-Rock auf Wendy Carlos-Synthies, PeterLicht auf The Sea And Cake und eine distinguierte Gniedelgitarre, die Beatles auf Jack White und französischen Neo-Chanson, oder man gleitet gleich im Juhnke-Style einfach so in einen vom leichten Alkoholdunst vernebelten Sonnenuntergang. Dazu verhuscht alltagspoetische Texte, die ab und an auch mal in einen leichten Absinth-Surrealismus hinübergleiten, und jeder Song eine leichte, luftige Leckerei. Ein Album wie ein mildwarmer Herbsttag. \ kk
(Backseat/Soulfood/Believe)
Bewertung der redaktion
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