Heißt: Streicher, Bläser, Pedal-Steel und Mandoline. Das tut den dann doch typischen Songs gut, die als Oberthema mal wieder den ewigen Wanderer – „Hitch Hiker“, „Wayfarer“, „Somewhere North Of Nashville“ – als Erzählerfigur haben. Und diese manchmal üppigen Arrangements sind oft herrlich: „Tucson Train“ mit seinen sehnsüchtigen Posaunen, das neckische Tex-Mex-Akkordion in „Sleepy Joe’s Cafe“, die Pedal-Steels im Titelstück, die für herrliche Wüstenatmosphäre sorgen, und die Dekadenz à la Divine Comedy im Favoriten „Sundown“, in dem Springsteen fast schon Andy Williams-Pathos erreicht. Könnte ein rundum gelungenes Album sein, wenn Springsteen nicht aus irgendeinem Grund bei manchen Stücken auf fiese Synthiestreicher zurückgegriffen hätte, sonst hätte „Wayfarer“ mit seinen Prince-artigen Streicherarrangements, die auf Burt Bacharach-Grandezza treffen, grandios sein können. Und: „There Goes My Miracle“. So schön es auch ist, dass Springsteen ein neues Gesangsregister ausprobieren will, wenn das Ergebnis irgendwo zwischen Morten Harket und Rea Garvey landet, breitet man lieber schnell den Mantel des Vergessens über diesen Ausfall. Ansonsten aber ein schönes neues Album nach fünf Jahren. \ Karl Koch
(Sony/Columbia)
Bewertung der redaktion
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