Dabei ging ihre Karriere Ende der 60er steil: Nachdem Mick Jagger sie als Teil der Ikettes bei einem Auftritt von Ike und Tina Turner gesehen hatte, überredete er seinen Manager Andrew Oldham, sie auf dessen Label „Immediate“ zu veröffentlichen. Es erschienen nur zwei Alben („The First Lady of Immediate“, 1967 und „Kafunta“, 1968) von ihr - Immediate ging pleite. P.P. Arnold, hoch geschätzt, arbeitete für die Small Faces, Eric Clapton, Barry Gibb, Primal Scream und viele mehr, ihre Backing Vocals nutzten Peter Gabriel, The KLF, Paul Weller und Roger Waters. 2017 wurde mit „The Turning Tide“ unveröffentlichtes Material der späten 60er/frühen 70er veröffentlicht.
Steve Cradock – auch tätig als Tourneegitarrist bei Paul Weller (der hier mitspielt und zwei Songs beisteuert) – von der Band Ocean Colour Scene hat die mittlerweile 73-Jährige Sängerin zurück geholt. Und dafür sollte ihm unser aller Dank gelten. Das mehr als einstündige Album versammelt in 15 Songs die ganze (stimmliche) Bandbreite der Sängerin. Vom klassischem Orchester-Soul Marke Burt Bacharach beziehungsweise Phil Spector, zu House, Gospel, Folkrock (Sandy Dennys „I‘m a Dreamer) bis zum zehnminütigen Afro-Jazz-Funk ihrer Bob Dylan-Interpretation „Last Thoughts on Woody Guthrie“ und dem das Album abschließenden elegischen Trauerlied „I‘ll Always Remember You (Debbie‘s Song)“ über den frühen Tod ihrer Tochter, eingespielt mit einem Chor in der Exeter Cathedral. P.P. Arnold ist eine Ikone. \ rm
(earMUSIC/Edel)
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