Gris-Gris (gri-gri) ist ein vieldeutiger Begriff aus der afrikanischen Mystik, dessen Einfluss angeblich 1720 von den Sklaven aus dem Senegal nach New Orleans gebracht wurde. Die österreichisch-deutsche Formation Shake Stew versteht diese voodoo-nahe Bezeichnung eher als musikalischen Zaubertrank, der schon 1968 ein Album von Dr. John schmückte: „They call me Dr. John, The Night Tripper / Got my sizzling Gris-Gris in my hand“. Shake Stew, das Oktett um den Bassisten Lukas Kranzelbinder, haben mit ihren ersten beiden Veröffentlichungen bereits alle Türen aufgestoßen und erhielten Einladungen zu Jazzfestivals in aller Welt. Die Formation, die - außergewöhnlich mit zwei Bassisten und zwei Schlagzeugern - nicht nur die basics für Alt-, Tenorsaxophon und Trompete abliefert, nimmt mit dem Doppelalbum weiter an Fahrt auf. So umweht „Gris Gris“ dann auch ein afro-zentristischer Hauch zwischen Jazz und Funk aus vielleicht eben diesem magischen New Orleans, wenn Trompeter Mario Rom seiner Trompete eben diese klagenden spooky Töne entlockt („So He Spoke“) und Clemens Salesny im Hidden Track „Like Water Falling Down With A Thousand Spirits“ mit einem von Rahsaan Roland Kirk genannten, gerade gebauten Sax-Sondermodell namens „Stritch“ brilliert. \ rm
(Traumton/Indigo)
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