Vor diesem Album hat er sich vor allem dem Gebiet der Coversongs gewidmet (u.a. mit Interpretationen der Everly Brothers, Mekons, Merle Haggard und sogar mit Plagiaten des eigenen Materials), auch weil er davon überzeugt war, dass das altehrwürdige System der Musikindustrie atomisiert wurde, und er nur lange genug den Atem anhalten müsse, bis der Sturm vorbeigezogen war. Aber dann hatte er plötzlich einen Haufen neuer Songs, die eigentlich nicht aufgenommen werden sollten, und dann aber doch den Weg auf ins Tonstudio suchten. Inspiration fand er u.a. bei hawaiianischen Musikern wie Johnny Lum Ho und Edith Kanaka’ole und der norwegischen Singer/Songwriterin Susanna Wallumrod. Ein langer Vorspann für eine doch letztlich typische Bonnie-Platte, die von sanften Tönen, lieblichen Harmonien und der zerbrechlich-hohen Stimme des Bandkopfes bestimmt wird. Tradition und Kreativität gehen bei Oldham wie immer einen ungewöhnlichen Bund ein, der Country-Folk-Hardliner über den Tellerrand blicken lässt und die Indie-Schatzsucher mit musikalischem Background versorgt – eine Platte wie ein prasselndes Lagerfeuer an einem klirrenden Winterwochenende. \ kt
(Domino/Goodtogo)
Bewertung der redaktion
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