Denn Colin Caulfield hat sich vorgenommen, über die Gefühle der pubertären Jugend zu schreiben, den turbulenten Übergang ins Leben der Erwachsenen, die Wechselphasen der Höhen und Tiefen, die sich innerhalb weniger Jahre abspielen.
So sitzt er eines Tages in seiner Studentenbude und nimmt sich musikalisch seine bisherigen Lebensphasen vor: Kindheit und College. „Vol. 1“ ist allerdings bereits die letzte Veröffentlichung einer Trilogie, die mit den allein eingespielten Alben „Boy“ und „Ideas Of Distance“ begann und Caulfields Adoleszenz-Projekt jetzt auf dem letzten Stück des Wegs zum Erwachsenen vertont.
Dass er sich nun für ein Bandprojekt entschieden hat, bringt seine Musik ein großes Stück weiter. Die geradezu sphärischen Songs strahlen introvertiert wie kraftvoll und dürfen trotz der Überlängen durchaus landläufige Popmusik bleiben.
Caulfields Stimme ist angenehm sanft und trotzdem ausdrucksstark, die fast durchweg melancholische Grundstimmung wird getragen von Gitarre, Klavier, ein paar flächigen Keyboard-Sounds und wenigen Frauenchören.
Produzent des Albums ist John McEntire, der den Postrock der 90er Jahre mit Bands wie Tortoise oder The Sea And Cake maßgeblich prägte. Colin Caulfield als Alter Ego Young Man hält’s da eher mit Bands wie Broken Social Scene (übrigens auch eine von McEntire produzierte Band) oder Belle & Sebastian, und wenn man seine Musik als „Prog-Pop-Indie-Akustik“ bezeichnen würde, wär’s ihm auch recht. /// rm
Tom’s Apple Records/Rough Trade
Bewertung der redaktion
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