Die zehn neuen Songs von „Have You In My Wilderness“ der vielseitig studierten Musikerin verzichten auf ein übergeordnetes literarisches Narrativ, sondern stehen für sich selbst. Dafür wird jeder einzelne Song in der Manier eines Scott Walker oder Van Dyke Parks so lange poliert, bis seine ganze Schönheit aufscheint. Das erstaunliche Spektrum reicht vom perfekten Off Beat-Hit „Feel You“ bis zum jazzig-polyphonen „Vasquez“.
Der Witz: Je häufiger man dieses Album hört, desto geheimnisvoller wird es. Dazu kommt, dass die Sängerin Julia Holter sich hier erstmals völlig aus dem Schatten ihre eigenwilligen Orchestrierungen wagt und ihrer Stimme im besten Sinne eine Bühne bietet. Dazu passt, dass die programmierten Beats und die Electronics auf „Have You In My Wilderness“ gegenüber den früheren Alben durch einen Schlagzeuger und Streicher ersetzt worden sind.
Das Resultat begeistert: Ambitionierter, großartiger Pop mit Wurzeln im Underground und in der Avantgarde. \ uk
Have You In My Wilderness
Domino
Bewertung der redaktion
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