Dass es so was noch gibt. Und schon wird’s schwierig, die Musik dieses norwegischen Trios genauer zu beschreiben. Der Gitarrensound ist erstaunlich zurückhaltend, schwingt sich nur in längeren Phasen zu gut verknittertem Distortionsound auf. Sonst starker 60s Hall, Surf, Western und hawaiianische Einflüsse, dazu ein knochentrockenes Schlagzeug und melodisch umherwandernder Bass, und im Hintergrund flirrt ein Keyboard oder eine stark verfremdete Gitarre. Mal wird’s afrikanisch, mal bluesig, mal krautrockig. Aber nie so, wie englische Adepten wortgetreu die Vorbilder aus den 70ern nachbauen würden. Nein, lässig, souverän, und mit Schalk in den Saiten. Zwischendrin wird sogar mal kurz gesungen, aber das stört nicht weiter. Wer The Sea And Cake mag, aber auch frühe Pink Floyd, The Shadows, wenn sie denn in einem Tiki-Restaurant für die Hintergrundbeschallung sorgen würden, oder Can, wie sie betrunken in Afrika ein Michael Karoli-Blues-Riff jammen, der wird eine diebische Freude an dieser Platte haben. \ Karl Koch
Bewertung der redaktion
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