Schon auf ihrem Debüt „Alles nix Konkretes“ klangen die Kölner ziemlich erwachsen – nicht nur wegen der kratzig-tiefen Stimme von Henning May, sondern auch weil es die ehemalige Straßenmusikerband ohne Umschweife schaffte, deutschsprachigen Folk und Pop souverän und international klingen zu lassen.
Ob durchgeplant oder mit glücklicher Naivität gesegnet, Songs wie „Oft gefragt“ oder „Hurra, die Welt geht unter“ (mit K.I.Z.) klingen befreiend cool. Viele Festival-Bühnen, Konzerttouren und (so lassen die Texte zumindest vermuten) Mädchengeschichten später ist die Popmusik von AMK weiter gefestigt. Die repetitive Lyrik von May, eingebettet zwischen leisen Akustikgitarren, exakt positionierten atmosphärischen Sounds und zweiten Stimmen wirkt noch erhabener als zuvor.
Durch die Songwriting-Phase in Spanien, bei der auch erste Aufnahmen entstanden, finden auch lokale Mitbringsel Verwendung, wie der südländische Offbeat-Rhythmus in „Jenny Jenny“ der mit „Oh, wie schön ist Panama“ einen doppeldeutigen Janosch-Verweis in sich trägt, für den die Jungs eigentlich noch zu jung sind. Oder doch nicht? Mit einem derart abgeklärten und gleichzeitig romantischen Album kommen sie wohl auch bei jeder Ü30-Party problemlos rein. \ kt
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