Die Corona-Pandemie hat unser aller Leben durcheinander geworfen. Vor allem Familien mit Kindern standen nach Schul- und Kitaschließungen vor der großen Herausforderung, Job und Kinderbetreuung zu vereinbaren. Das Frauennetzwerk in der Städteregion Aachen hat untersucht, wie sich dies auf die Gleichstellung der Frauen in der Region ausgewirkt hat. Hierzu wurden im Zeitraum vom 5. Juni bis zum 4. Juli in einer Online-Umfrage 596 Personen befragt, überwiegend Frauen. Im Zentrum der Umfrage stand vor allem die Frage nach den sozialen Folgen der Pandemie und den daraus resultierenden Einschränkungen, sowie den Konsequenzen für den Arbeitsalltag und der persönlichen Einschätzung der politischen Maßnahmen.
Frauen bleiben zuhause
Hierbei konnte festgestellt werden, dass Frauen die Krise als deutlich belastender empfinden als Männer: Während 42 Prozent der Männer angeben, die Situation sei für sie wenig belastend, empfinden 42 Prozent der Frauen eine starke Belastung. Ein Grund hierfür könnte die Doppelbelastung aus Beruf und Kinderbetreuung darstellen. Die Befragten gaben an, dass die Kinderbetreuung zu 70 Prozent von den Müttern übernommen wurde. Dementsprechend hat sich durch die Corona-Pandemie besonders das Arbeitsleben von Frauen verändert: Mehr als doppelt so viele Frauen arbeiten seit der Pandemie überwiegend oder ausschließlich im Homeoffice. Während das Arbeiten im Homeoffice generell positiv wahrgenommen wird, sind nur ein Viertel der Befragten der Meinung, dass sich Homeoffice-Arbeit und Kinderbetreuung gut miteinander vereinbaren lassen.
Demnach finden auch nur 27 Prozent der Frauen die erfolgten Schul- und Kitaschließungen gerechtfertigt, bei den Männern sind es 59 Prozent. Sabine Bausch, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aachen, sagt hierzu: „Frauenerwerbstätigkeit ist immer noch extrem stark verwoben mit gut funktionierenden Rahmen- und Arbeitsbedingungen: Kinderbetreuung, flexible Arbeitsmodelle, partnerschaftliche Verteilung von Sorge- und Hausarbeit. Diese Strukturen sind sehr fragil und gerade in der Krise wird dies wie unter einem Brennglas deutlich.“ \ lib
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