Wie die meisten ihrer Mitschülerinnen verspürt auch sie den Drang, sich stets ein kleines bisschen mehr einzubringen als die anderen, um vielleicht noch etwas höher in der Gunst Gottes zu stehen. Als sie während eines Kirchencampaufenthalts völlig unbedarft in einem Online-Sexchat landet, entdeckt sie allerdings, dass es noch andere Freuden gibt als die, die sie mit dem Allmächtigen teilt. Regisseurin Karen Maine zeigt das sexuelle Erwachen und Erwachsenwerden eines Teenagers, versehen mit pointierten Spitzen auf die Borniertheit im „Bible Belt“ der USA. In kurzweiligen 78 Minuten und mit charmanten Verweisen auf die frühen Nullerjahre, in denen ihre Coming-of-Age-Geschichte angesiedelt ist, spielt sie mit Genreklischees und Wasser predigenden Weintrinkern, während Hauptdarstellerin Natalia Dyer („Stranger Things“) diebische Freude am Tabubruch beweist. \ Lars Tunçay
„Yes, God, Yes – Böse Mädchen beichten nicht“
USA 2019 // R: Karen Maine
Capelight
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