Henning Sybertz ist Fachberater für Inklusion bei der Handwerkskammer Aachen. Seit drei Jahren unterstützt er mehr als 16.500 Handwerksbetriebe im Kammerbezirk bei Fragen zu dem Thema „Behinderung und Beruf“. Wir haben ihn einen Tag begleitet. Morgens um 7 Uhr beginnt seine Arbeit im Biiro im Bildungszentrum BGZ Simmerath der Handwerkskarnmer Aachen. Dort verbringt er etwa 50 Prozent seiner Arbeitszeit, bereitet Außentermine vor, holt Informationen über die Betriebe ein, informiert sich über gesetzliche Grundlagen und dokurnentiert alles.
Um 9 Uhr geht es ans Netzwerken: Einmal im Quartal treffen sich Integrationsfachdienste, Fachstellen, die Bundesagentur für Arbeit und die gesetzliche Rentenversicherung, um Erfahrungen auszutauschen. Dabei darf der Fachberater für Inklusion der Handwerkskammer nicht fehlen. „Eine enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Trägern ist der Grundstein ?ir eine umfassende und zielführende Beratung“, erklärt der 44-Jährige.
Job-Speed-Dating und 150 km auf dem Tacho
Weiter geht’s bei einem Malerbetrieb in Eschweiler, der einen Förderantrag ür seinen schwerbehinderten Mitarbeiter stellen möchte. Der Malermeister möchte für seinen Mitarbeiter eine Grundausstattung des Arbeitsplatzes im Rahmen einer Investitionskostenförderung beantragen. Nach dem Erstgespräch hat Henning Sybertz alle Unterlagen zusammengestellt und den Antrag vorbereitet. Heute wird dieser mit dem Betrieb besprochen und unterschrieben.
Nach dem Betriebsbesuch macht sich der Fachberater für Inklusion auf den Weg zum Berufsbildungszentrum Euskirchen. Hier ?ndet ein Job-Speed-Dating statt. Jugendliche mit Handicaps, die an einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme teilnehmen, stellen sich in kurzen Gesprächen potenziellen Arbeitgebern vor. Der Kammerberater steht in engern Kontakt zu den Unternehmen im Kammerbezirk.
Häufig kommen auch Arbeitgeber, die einen Menschen mit einer Schwerbehinderung beschäftigen möchten, auf ihn zu und bitten ihn um Unterstützung. Nach dem Job-Speed-Dating fährt Henning Sybertz nach Hause. Er hat am heutigen Tag acht Jugendlichen Perspektiven für ihre beru?iche Zukunft aufgezeigt, sich für die langfristige Arbeitsplatzerhaltung eines Schwerbehinderten eingesetzt und ist 150 Kilometer gefahren.
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