Von Svenja Stühmeier
Das Profilbild, die Story-Highlights, seine Kleidung und sogar seine Augen: Ganz schön grün ist der Instagram-Account von Hendrik Nöh. Kein Wunder, schließlich teilt er als @pflanzen.vaddi sein geballtes Wissen rund ums Thema Zimmerpflanzen mit inzwischen über 11.000 Menschen. In der Wohnung, in der er zusammen mit seinem Freund Tom Tietz lebt, hängen sogar Farbkarten zur Orientierung an der Wand, die das grün-gelb-braune Spektrum seiner Pflanzen abdecken. Es soll ja schließlich alles zusammenpassen.
Aber von vorne. An sich ist es eine klassische Geschichte, das mit dem Pflanzenhobby: Vor gut zwei Jahren ziehen Hendrik und Tom in ihre Wohnung. Zum Einzug gibt’s eine Monstera. Sie stellen fest, dass die Pflanze in der Wohnung eigentlich ganz hübsch aussieht. Zwei Pflanzenliebhaber waren geboren.
Soweit, so gewöhnlich. Hendrik und Tom hätten in den Baumarkt gehen, sich mit einer Handlvoll Pflanzen für ihre helle, aber doch kleine Wohnung eindecken und sie bestenfalls ab und zu gießen können. Aber Hendrik hat Instagram-Kanäle rund um Gewächse und das Pflanzensammeln für sich entdeckt. „Ich habe verschiedene Accounts gefunden, die besondere Pflanzen posten. Die, die es nicht im Gartencenter gibt“, sagt der 24-Jährige.
Info-Content und lustige Videos
Inzwischen gehört sein Account auch zu diesen Kanälen. Wenn er gerade nicht seinem Job als Krankenpfleger nachgeht, kümmert sich Hendrik schließlich viel um das Grün in der Wohnung. „Ich mache dann häufig Instagram-Stories und teile darin, was ich eh machen würde“, sagt er. Was gut ankommt: Hendrik zeigt sein Gesicht und redet tatsächlich in den kurzen Videos. Wie praktisch, dass Freund Tom Fotograf ist: Neben Info-Content findet sich schließlich das ein oder andere lustige Pflanzenvideo auf seinem Channel, genauso wie einige kreative Fotos.
Dass Pflanzen etwas Besonderes sein können, hat Hendrik schon als Kind gelernt. Sein Großvater hatte ein Gewächshaus voller Kakteen. „Dort gab es einen Kaktus, der manchmal geblüht hat“, erinnert sich Hendrik. „Das war was Besonderes. Ich durfte dann nachts mit meinem Opa die Blüte anschauen.“
Heute hat Hendrik zwar kein Gewächshaus im Garten – die Wohnung ist im obersten Geschoss und hat auch keinen Balkon. Stattdessen steht dort aber eine große Vitrine, in die er Wachstumsleuchten eingebaut hat. Eine richtig gute Investition, findet er. Im Vergleich zum vorherigen Winter ohne Lampen seien seine Pflanzen in den vergangenen dunklen Monaten viel besser gewachsen.
Nicht, dass eine Vitrine ausreichen würde, um all seinen Pflanzen einen Platz zu geben. Auf sämtlichen Regalen, Tischen, Stufen und Schränken finden sich zahlreiche Gewächse. Sie beherbergt die besonders empfindlichen und teuren Exemplare. Denn unter Pflanzen gibt es so einige Raritäten, die ihren Preis haben. Für seinen teuersten Steckling hat Hendrik 1.000 Euro ausgegeben: Eine Monstera Adansonii Variegata. „Das Besondere an der Pflanze ist das Weiße im Blatt“, sagt er. Generell seien panaschierte Pflanzen, also diejenigen, die mehrfarbige Blätter haben, teurer als einfarbige – und seit Beginn der Pandemie seien die Preise noch einmal in die Höhe geschossen. Insbesondere gerade heißt es, beim Internetkauf aufzupassen: „Manche verkaufen zum Beispiel kranke Pflanzen als Variegata.“?\
Instagram: @pflanzen.vaddi
Pflanzen Podcast
Seit ein paar Monaten ist Hendrik auch Podcast-Host. Zusammen mit der Instagrammerin Tubi (@pileatis) veröffentlicht er etwa alle zwei Wochen eine neue Folge „Pflanz‘ dich hin“. Die beiden sprechen in jeder Folge über ein anderes Thema aus der Pflanzenwelt und geben Tipps.?\
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