Bunte und handgemachte Filzarbeiten, wohin das Auge reicht. Gefertigt von unterschiedlich beeinträchtigten Menschen. Allerdings mit einer kreativen sozialtherapeutischen Begleitung, die ein Augenmerk auf die Begabungen jedes Einzelnen richtet. In den Räumen des Ateliers „Die Filzblüte“ und der Galerie „Blauer Ezel“ arbeitet der Verein „Zwischen Uns“, der von ehemaligen Schülern, Eltern und Lehrenden der Parzivalschule gegründet wurde.
Konzept
Durch die Unterteilung der Arbeit in kleinere Schritte und eine bedürfnisorientierten Verteilung der Aufgaben entstehen einzigartige Produkte wie Filzblumen-Lichterketten. In drei verschiedenen Arbeitsbereichen – Filzkunst, Küche und Ladenlokal – werden individuelle Fähigkeiten und Gemeinschaft gefördert. Abwechselnd werden die Tätigkeiten getauscht, damit jeder lernt, mit Veränderungen und vielleicht weniger beliebten Tätigkeiten zurechtzukommen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Werkstätten räumt der Verein den Menschen deutlich mehr Freiheiten ein, sodass eigene Ideen und Vorlieben berücksichtigt werden. Zu Besuch in der Küche, in der täglich vollwertige und gesunde Mahlzeiten kreiert werden, zeigte der pflanzenbegeisterte Sebastian seine gut riechende Gewürzmischung, die er allein herstellt und dann im Laden verkaufen kann. So wird Eigenständigkeit gefördert und auf das Leben vorbereitet.
Werte
Bei den diversen Tätigkeiten werden Werte wie Verantwortung, Toleranz oder Zuverlässigkeit vermittelt. Es ist schön, das respektvolle Miteinander und die Offenheit zu beobachten. Darüber hinaus achtet der Verein bei allen Projekten, Materialien und Nahrungsmitteln auf Nachhaltigkeit. „Was hinterlasse ich und wie gehe ich verantwortungsvoll mit der Umwelt um?“ sind auch hier besonders wichtige Fragen. Zudem besteht eine starke Verbundenheit mit der Außenwelt, im Hubertusviertel wird eine wörtlich gelebte Nachbarschaft geführt: Man grüßt sich, hilft aus und pflegt die Umgebung.
Projekte
Neben der Filzarbeit, dem Kochen und dem Ladenverkauf betreibt die Gruppe gemeinsam einen Schrebergarten am Hangeweiher, wo gesät, geerntet und gepflegt wird. Mit Zeit, Geduld und viel Fürsorge wird im Garten der Umgang mit der Natur nahegebracht. Auch um den bereits berühmten Bienenfutterautomaten an der Außenwand des Gebäudes kümmern sich alle gemeinsam. Regelmäßig werden die ehemaligen Kaugummiautomaten mit neuen Samen befüllt. Die Galerie „Blauer Ezel“ im linken Flügel des Gebäudes lädt regelmäßig zu Ausstellungen ein, wo es stets zu einem spanenden Austausch oder Mitmachaktionen kommt. Leider muss dieser Bereich aufgrund der Corona-Pandemie zur Zeit pausieren. Außerdem nimmt der Verein an verschiedenen Märkten teil und begrüßt neue Projektideen. \ jv
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