Ein Computer, der einem anzeigt, wie nachhaltig der selbst kreierte Hamburger ist. Eine Wahrsagerin, die anhand der Ernährung aufzeigt, wie alt man ist. Oder eine Waage, die den Wasseranteil im Körper misst. Das und viele weitere Attraktionen bietet das Discovery-Museum in Kerkrade. Die Hauptzielgruppe: Familien mit Kindern. Knapp 35.000 Kinder besuchen das Museum pro Jahr, wie Gène Bertrand, der Programmdirektor des Discovery-Museums, erzählt. Durch drei verschiedene Oberthemen wird Wissen auf interaktive Art und Weise vermittelt: Design und Innovation, Nachhaltigkeit und Erde sowie Wissenschaft und Technologie.
„Man fühlt sich, als würde man wirklich gerade im Supermarkt einkaufen gehen und das macht Spaß.“ Thea ist zehn Jahre alt und gemeinsam mit ihrer ebenfalls zehnjährigen Freundin Lilli auf Erkundungstour im Museum. Vor allem der kleine computeranimierte Supermarkt, in dem verschiedene Lebensmittel in den Einkaufswagen gepackt werden können, hat es den Beiden angetan. Emsig scannen sie nacheinander alle möglichen Produkte ein, während eine freundliche Computerstimme erklärt, um was für ein Produkt es sich jeweils handelt. Das Besondere: Es handelt sich um Lebensmittel der Zukunft. Produkte, hergestellt aus DNA, oder künstlich produziertes Fleisch.
Der interaktive Supermarkt gehört zu einer der fünf Themenwelten der Expedition, in denen Besucherinnen und Besucher des Museums mitmachen und selbst erforschen können. Neben „Essen und Trinken“ - wo Lilli und Thea soeben eingekauft haben - gibt es noch „Körper und Gesundheit“, „Wohnen“, „Arbeiten“ sowie „Lernen“. Zusätzlich vervollständigen wechselnde Bereiche, die sich beispielsweise mit Energie und Chemie auseinandersetzen, die Ausstellung. „Es geht darum, den Besucherinnen und Besuchern Informationen zu geben, damit sie sich damit auseinandersetzen können. Damit sie Fragen stellen und auch Probleme erkennen“, erklärt Bertrand das Konzept des Museums.
Aber nicht nur in der Expedition können Besucherinnen und Besucher so einiges erleben. Was heute das Discovery-Museum ist, waren früher drei verschiedene Museen, die alle eines der Oberthemen aufgegriffen haben. Während das Continium das wissenschaftliche Technologiemuseum war, gab es zugleich auch noch das Columbus earth center. Davon geblieben ist der Raum „Theater Erde“, in dem ein Film präsentiert wird, der zeigen soll, wie zerbrechlich die Erde ist. Den Besucherinnen und Besuchern wird dabei virtuell die Vision vermittelt, sie würden sich den Film von der ISS aus ansehen. Und auch das Design Museum Cube war ein eigenständiges Museum. Nun findet man Inhalte dessen in wechselnden Fotoausstellungen und der Innovationsgalerie. Seit 2021 sind alle drei Häuser zu einem fusioniert „Die einzelnen Themenbereiche zeigen wir nun natürlich immer noch. Allerdings nicht mehr so breit gefächert wie früher“, erklärt Bertrand.
Während sich in der Expedition vieles um das Thema Zukunft dreht, zeigen andere Ausstellungen auch historische Informationen. In der Schatzkammer befinden sich die Wissensgebiete „Maschinen und Motoren“, „Technologie des Haushaltes“, „Bergbauindustrie“ und Gegenstände, die für die Modernisierung unseres Lebens von wesentlicher Bedeutung waren. Aufwendig konzipiert werden hier vor allem Sammlerstücke aus der Vergangenheit ausgestellt. Beispielsweise Dampfmaschinen oder alte Staubsauger. „Familien kommen mit ihren Kindern hierher, um eine schöne Auszeit zu haben. Deswegen sind unsere Ausstellungen auch so interaktiv konzipiert. Es kommen aber auch Besucherinnen und Besucher, die ihr Wissen vertiefen wollen und sich ganz anders mit den Themenbereichen beschäftigen. Das Augenmerk liegt dann mehr auf den Informationen, die man erhält und auf den Fragen, die aufkommen“, sagt Bertrand.
Lilli und Thea zeigen sich nach der Erkundung sichtlich geschafft und dennoch begeistert. „Es hat mir hier sehr gefallen“, schwärmt Lilli. „Man kann hier Dinge ausprobieren, die man normalerweise nicht machen kann, und manchmal lernt man sogar richtig was. Das ist cool.“ Auch Thea hatte großen Spaß: Vor allem die interaktiven Möglichkeiten bei „Essen und Trinken“ seien sehr informativ gewesen. Herkommen möchten beide gerne noch einmal. „Vielleicht gibt es dann auch noch mehr Dinge zum Ausprobieren“, sagt Lilli. Ideen für weitere Themenwelten hätten die beiden auf jeden Fall zur Genüge. Beispielsweise etwas über Tiere. \ aha
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