Das Jubiläum der „10. Aachener Krimitage“ musste wegen der Pandemie zwei Jahre warten. Für diesen Herbst (25.10. bis 20.11.) schaut die Veranstaltergemeinschaft „Arbeitskreis Aachener Krimitage“ aber optimistisch nach vorne. Will man Hintergründe zu den Aachener Krimitagen erfahren, laufen viele lose Fäden bei Barbara Hoppe-Vennen und ihrem Mann Walter Vennen von der Buchhandlung Schmetz zusammen. Die ursprüngliche Idee, der literarischen Gattung ,Krimi‘ in Aachen ein eigenes kleines Festival zu widmen, hatte zwar ursprünglich Beate Franzen von der VHS. Aber ohne die Vennens wäre dies sicherlich keine solche Erfolgsstory geworden. „Der Krimi war in Deutschland noch nicht so en vogue wie heute. Krimi galt als Bettlektüre. Als ich meine Idee vorschlug, gab es auch Kritik aus Politik und Verwaltung – das sei zu banal,“ erzählt Beate Franzen über die Anfänge. Nun, heute ist der Kriminalroman eine überaus boomende Gattung. Corona meuchelte also die „Krimitage“. Dabei gab es in den letzten beiden Jahren durchaus Versuche, diese Veranstaltungsreihe mit einem Sicherheitskonzept an wechselnden Orten durchzuziehen. Barbara Hoppe erinnert sich: „Im Sommer 2020 hatte man das Gefühl: Ach, es geht wieder was. Am 1. November war es dann aber wieder frühzeitig zu Ende.“ Walter Vennen schmunzelt: „Es gab genau zwei Veranstaltungen. Sie Eröffnungsveranstaltung mit Martin Walker und eine zweite Lesung mit dem passenden Buchtitel „Vorhang zu!“. Im letzten Jahr reichte es für eine „Krimitage“-Light-Variante. Die „Aachener Krimitage Spezial“ boten immerhin zehn Lesungen an. 21 Veranstaltungen hat der Arbeitskreis 2022 auf die Beine gestellt. Zum Team gehören sechs Aachener Buchhandlungen, die VHS, die Stadtbibliothek Aachen, das Ev. Erwachsenenbildungswerk, das Theater 99, das Franz und das Cineplex Aachen. Walter Vennen: „Die Idee war von Anfang an den Krimi an unterschiedlichste Spielorte zu bringen.“ So lädt das Theater 99 im 20er Jahre-Flair zu einer szenischen Lesung mit Hercule Poirot in die Grotesque Absinth-Bar um die Ecke vom Dom ein. Cineastisch werden die „Krimitage“ in jedem Jahr im Cineplex im Kapuziner Karree begleitet: „Mord in St. Tropez“ heißt der Film, der in der Reihe „CineCafé“ morgens ab 9 Uhr nach einem Frühstückssnack und einer Einführung gezeigt wird. Ein langer und spannender Abend verspricht die „Ladies Crime Night“ am 11. November im „Franz“ zu werden. Mit dabei die in Aachen lebende Frauke Buchholz, die ihren neuen Kriminalroman „Blutrodeo“ vorstellt. Für ihr Debüt „Frostmond“ erhielt sie in diesem Jahr beim Stuttgarter Krimipreis den Debütpreis. Auch Ingrid Davis ermittelt mit ihrer Privatdetektivin Britta Sander in „Aachener Zwietracht“ in einer mörderischen Geschichte, während Carla Mori, die dritte Crime-Lady im Bunde, die geopolitische Entwicklung um die Energiewende mit einem Mord an einem Forscher in Köln thematisiert. Moderiert wird der Abend von dem ehemaligen Herausgeber und Vertriebschef im Verlag Kiepenheuer & Witsch, Reinhold Joppich. Ein witziger und schlagfertiger Conferencier, der den Ladies bestimmt noch das eine oder andere Geheimnis über ihre Bücher entlocken wird, ist sich Walter Vennen sicher. \rm
Hier geht es zur Website der Aachender Krimitage
Eintrittskarten
Erhältlich in der Buchhandlung Schmetz am Dom, im Frankenberger Buchladen sowie in der VHS oder den jeweiligen Veranstaltern. Tickets für den Film unter www.cineplex.de/aachen
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