Nach dem Kimiko ist vor dem Kimiko. Denn es ist in der Regel eine kurze Zeitspanne von rund acht Wochen, in der das „Kimoko – Isle Of Campus“ seine Bühnen auf Melaten abbaut und die Technikcrew ihr Werk im Hof und Garten des Ludwig Forums zum „Isle of Art“ verrichtet. Dieser schöne Ort ist die Mutter der „Kimiko”-Festivals.
Hier begann alles im Jahr 2015. Seitdem besteht die bis heute andauernde Kooperation mit dem Museum, die an einem Sommerwochenende mehrere tausend Menschen an die Jülicher Straße lockte.Somit sind die Vorgaben für diesen Ort auch gesetzt: eine große Bühne im Innenhof neben dem knapp acht Meter hohen Ballerina-Clown, eine noch größere Bühne hinten im Parkgelände, das kleine Rondell vor dem Treppenaufgang in den Park als Talent-Stage sowie die DJ-Bühne nebst einem Urban Gardening-Projekt im Wäldchen sind die Standorte des Festivals.
Was aber unterscheidet eigentlich die beiden Kimikos? Festivalgründer Rick Opgenoorth zieht die Grenzen zwischen den Genres Indie, HipHop, Pop und Electro auf dem Campus sowie andererseits Indie, Soul, World Music, Rock und Electro beim Festival of Art. Während auf Melaten der Publikumszuspruch sehr von den Studierenden der Stadt geprägt wird, tummeln sich am Museumswochenende dann auch mehr die Familien, die Best Ager und junge Menschen - der Anspruch Jung und Alt zusammenzubringen ist Teil der Festival-Philosophie.
Die Top Acts: Während der Freitag bis Redaktionschluß dieser Ausgabe noch ein offenes Rennen um die Verpflichtung zwischen dem Berliner Schauspieler und Trap-Rapper Symba und dem Electro-Pop-Künstler Ennio blieb, sind die Acts am Samstag und Sonntag gesetzt.
Zum zweiten Male auf dem „Kimiko” spielen die Niederländer von DeWolff – das Trio (Hammond, Gitarre, Schlagzeug) begeistert mit ihrer druckvollen Mischung aus Southern & Psychedelic Rock, Soul und Blues. Ihr aktuelles, zehntes Album nahmen sie u.a. im legendären Muscle Shoals Sound Studio (Aretha Franklin, Rolling Stones, Wilson Pickett, Bob Dylan) in Alabama (USA) auf.
Der Geheimtipp schlechthin: Die erst 21-jährige Österreicherin Uche Yara gastierte vor wenigen Wochen in „Inas Nacht“, was ihren Bekanntheitsgrad in Deutschland enorm steigern sollte. Stilistisch ist sie nicht schwer zu fassen: Empowerment mit afrikanisch weiblichen Chören, Heavy-Rock, Rap und Electrosounds – ihr Auftritt auf dem Kimiko am Sonntag wird auf jeden Fall eine knallige Wundertüte.
Zweiter Top-Act am letzten Abend sind dann Rah & Ruffcats aus Berlin. Die siebenköpfige Afrobeat-Band des in Nigeria geborenen und in Berlin lebenden Rappers und Sängers RAH stammt aus dem Umfeld des Musiklabels Sonar Kollektiv vom DJ-Kollektiv Jazzanova – erste Berliner Adresse für beste Tanzmusik.
Weiterhin bisher bestätigt: Donkey Kid, Yosho, Paulinko, Ceci, Germein Sisters, Pano, Brenda Blitz, Japanama, Emanate, Marlena Käthe, Georg auf Lieder.
Und auch die lokale Szene ist in diesem Jahr mit Camper, Moleras, Solid Ground und Junebug in a Jar präsent. Wie auf dem Festivalgelände auf Melaten gibt es auch den „CCT Square – Celebrating the Culture of Tomorrow“ – Workshops, Initiativen und StartUps im Forum des Museums, in der Mulde sowie in der Loggia; u.a. mit dem lokal initiierten verheißungsvollen Projekt „Power Blade Stage“.
Und Museumsführungen aktueller Ausstellungen inklusive. Die Ticketpreise bleiben moderat. Der Festivalpass für drei Tage kostet 61 Euro, ermäßigt 55 Euro. Tagestickets liegen bei 23,50 Euro (ermäßigt) bzw. 26,50 Euro (regulär). Der Eintritt für Kinder bis 12 Jahren in Begleitung der Eltern ist kostenlos. Die Tageskapazität liegt bei 3.000 Besuchern. \ rm
16.-18.8.
„Kimiko – Isle of Art“
Ludwig Forum, Aachen
kimiko-festival.de
Foto: Rah & The Ruffcats, Copyright: Jens P. Neumann (Pressefoto)
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