Bahkauvbrunnen
Legende
Die Bahkauvsage ist eine der bekanntesten Aachener Legenden über ein großes Kalb mit zottigem Fell, scharfen Zähnen und leuchtenden Augen im Dunkeln, das im Abwasserkanal am Büchel hauste. Es griff nachts Nachtschwärmer an, sprang auf ihre Schultern und ließ sich bis nach Hause tragen. Das Bahkauv trug Ketten um Hals und Beine, die bei Bewegung rasselten und reagierte auf Gebete und Flüche seiner Träger.
Ursprung
Seit dem 17. Jahrhundert stand an der Stelle des heutigen Brunnens ein Laufbrunnen, genannt „Büchelpiefe“. 1902 beschloss die Stadt, diesen durch ein Bahkauv-Brunnendenkmal zu ersetzen, finanziert aus der Blees-Stiftung. Karl Krauß plante und baute die Brunnenanlage, die am 18. November 1904 eingeweiht wurde. Während des Zweiten Weltkriegs wurden 1942 die Metallfiguren und das Geländer eingeschmolzen.
Heute
Nach kontroversen Diskussionen entschied man sich, nicht den alten Brunnen wiederherzustellen, sondern eine moderne Anlage nach einem Entwurf von Kurt-Wolf von Borries zu errichten. Diese wurde am 27. September 1967 eingeweiht und zeigt eine Bronzefigur des Bahkauvs auf einer Säule, bereit zum Sprung. Wasser fließt aus Düsen im Schwanz der Tierplastik, die um die Säule gewickelt sind, auf eine gepflasterte Fläche mit einem kreisförmigen, gitterbedeckten Wasserablauf.
Der Wehrhafte Schmied
Geschichte
Zur Sühne für den Tod des Jülicher Grafen Wilhelm IV. im Jahre 1278 musste Aachen ein Sühnedenkmal errichten, eine Statue eines Mannes mit einem Schwert in der Hand und einer Lampe davor. Der Sage nach soll der Graf mit seinen Reitern in Aachen eingefallen sein, um die Stadt zu unterwerfen, und bei den Kämpfen in Aachen von einem Schmied erschlagen worden sein. Sein Tod in Aachen ist historisch belegt, wird aber in der heutigen Forschung anders beurteilt als in der Sage überliefert. Das Denkmal stürzte 1666 ein, 1702 fielen zwei Pfeiler um, die Stadt sah sich jedoch nicht veranlasst, sie wieder aufzubauen. Das Denkmal blieb zunächst als Ruine stehen und wurde um 1800 abgetragen.
Ursprung
Das heutige Brunnendenkmal an dieser Stelle wurde 1907 vom Verschönerungsverein ausgeschrieben. Der Entwurf von Carl Burger gewann den ersten Platz unter 29 Einsendungen. Am 27. Juli 1909 wurde der Brunnen mit einer Bronzefigur eines Schmieds auf einem kubusförmigen Sockel errichtet. Wasser floss aus Rohren in rechteckige Becken, die durch Viertelkreisbecken verbunden waren. Ein gusseisernes Gitter umzäunte das Podest.Während des Ersten Weltkriegs wurde das Denkmal vor der Beschlagnahme geschützt. Auch im Zweiten Weltkrieg überstand der Brunnen, obwohl die Figur entfernt wurde. Sie wurde gerettet und später im Suermondt-Museum restauriert. Am 7. Mai 1947 wurde sie wieder am ursprünglichen Standort aufgestellt.
Heute
Am 21. Dezember 1962 wurde die Figur auf einen neuen Unterbau näher an der Kind-Jesu-Kapelle versetzt. Sie wurde jedoch am 18. Dezember 1976 nachts vom Sockel gestürzt und beschädigt. Nach Reparaturarbeiten wurde sie schnell wieder aufgestellt.
Türelüre-Lißje
Geschichte
Der Brunnen erzählt die Erzählung vom Türelüre-Lißje, einem Mädchen, das von schelmischen Buben aufgehalten wird, während es versucht, eine Toilette zu erreichen, bis es zu spät ist.
Ursprung
Der ungewöhnliche Beiname des sagenhaften Lieschens, wird auf die Zeit der französischen Besatzung des Rheinlands zurückgeführt. Das Lied „Türelüre-Lißche uus Klapperjaaß“ ist in Aachen weit verbreitet und wurde bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus mündlicher Überlieferung aufgezeichnet.
Heute
Die Idee für den modernen Brunnen kam von Alois Stüttgen, dem Ehrenobermeister der Schreinerinnung in Aachen und langjährigen Stadtrat. Der Brunnen besteht aus einer Granitschale, die aus einem acht Tonnen schweren Block aus Dinant an der Maas gehauen wurde und auf einem einstufigen Podest aus rotem Backstein steht. Auf der Schale befindet sich in der Mitte Lieschen und an den Rändern die schelmischen Buben. Die Arbeit wurde von Johann Schnitzler aus Frechen bei Köln gegossen. Der Brunnen wurde am 18. November 1967 an der Ecke Rennbahn/Bendelstraße eingeweiht und wird von der Pau gespeist.
Der Hühnerdieb
Geschichte
Das Brunnendenkmal „Hühnerdieb“, geschaffen vom Berliner Bildhauer Hermann Joachim Pagels, wurde Weihnachten 1913 auf dem Aachener Hühnermarkt enthüllt. Es zeigt einen Hühnerdieb aus Bronze, der erstaunt feststellt, dass er statt eines Huhns einen Hahn gestohlen hat, der ihn durch sein Krähen verrät. Die Szene, die die Figur verkörpert, ist jedoch rein fiktiv und hat kein historisches Vorbild.
Ursprung
Der Aachener Oberbürgermeister Philipp Veltman kaufte den Brunnen 1913 Pagel mit Mitteln aus der Adele-Cockerill-Stiftung auf der „Großen Berliner Kunstausstellung“ab. Das Denkmal wurde am Morgen des Weihnachtstages enthüllt.
Heute
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Bronzefigur 1943 eingeschmolzen, doch der Kranz der wasserspendenden Kükenfiguren blieb erhalten und wurde vorsorglich eingelagert. Dieser überstand den Bombenangriff 1944, bei dem die Brunnenschale zerstört wurde. Da Pagels das Gipsmodell der Originalfigur besaß, konnte er 1950 einen weiteren Guss der Brunnenfigur herstellen. Die Stadt Aachen erwarb diesen Guss mit Unterstützung von Spenden des Ausschusses Aachener Karneval, der Aachener Nachrichten, weiterer Aachener Unternehmen und Bürger. Der Brunnen wurde am 8. November 1953 an seiner ursprünglichen Stelle feierlich wieder eingeweiht.
Die Hotmannspief
Geschichte
Hierbei handelt es sich um ein historisches Brunnendenkmal in Aachen, das 1825 nach Plänen von Stadtbaumeister Adam Franz Friedrich Leydel als Obelisk errichtet und 1830 mit Figuren versehen wurde.
Ursprung
Seit 1334 stand an dieser Stelle ein einfacher Laufbrunnen, der um 1600 durch einen Brunnen mit runder Beckenschale und Pfeileraufsatz ersetzt wurde. Der Name „Hotmannspief“ stammt vermutlich von verschiedenen Familiennamen wie Hotmann, Hautmann oder ähnlichen Varianten ab, ist jedoch die genauere Herkunft nicht vollständig geklärt.
Heute
Der heutige Brunnen besteht aus einem Obelisken auf quadratischem Grundriss mit halbrunden Auffangbecken, gefertigt aus Blaustein aus den Eynattener Steinbrüchen. Er ersetzte eine frühere Beckenschale und zeigt vier vergoldete Gusseisenfiguren, die auf allen Seiten Frauen darstellen, die je eine Kanne halten. Aus den Kannen fließt Wasser in Schalen, die sich in den Brunnen entleeren. Das Wasser tritt am Sockel durch Löwenmäuler aus, wo es entnommen werden kann, bevor es in die Becken am Fuß des Sockels fällt. 2008 wurden im Zuge einer Sanierung die Figuren, Löwenköpfe, Schalen und Kannen entfernt und neu vergoldet, sowie Brunnentechnik und Fugen überarbeitet.
Kreislauf des Geldes
Ursprung
In der Hartmannstraße am Ende des Elisengartens befindet sich der Brunnen „Kreislauf des Geldes“, eine Schöpfung von Karl-Henning Seemann aus dem Jahr 1976. Finanziert von der Sparkasse Aachen, ist er auch als Geldbrunnen bekannt. Das Wasser im Brunnen bewegt sich entgegen dem Uhrzeigersinn und fließt auch im Winter, da es aus den warmen Aachener Thermalquellen stammt. Der Brunnen ist mit verschiedenen Figuren ausgestattet, die alle einen Bezug zum Geld haben. Sie symbolisieren Geiz, Gier, Gönnerhaftigkeit und Bettelei. Ebenfalls dargestellt ist ein Vater, der seinem Kind den Umgang mit Geld erklärt.
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