Mehr als zwei Dutzend Jazzkonzerte stehen in den Monaten Oktober bis Dezember auf der Konzertagenda.
Dabei reden wir von fünf besonders aktiven Veranstaltungsorten: dem Club Dumont, dem Musikbunker, die von der GZM genutzte städtische Klangbrücke, der Area 28 in der Mu’Fab sowie den in Eupen kooperierenden Veranstaltungsorten Alter Schlachthof/ Jünglingshaus.
Jazzkonzerte fanden früher in der Regel in den seit vielen Jahren geschlossenen Locations Malteserkeller und Jakobshof statt. Denkt man noch etwas weiter zurück – es sind die 80er Jahre – dann konnte man im Club Carlton in der Elisabethstraße Konzerte von Wayne Shorter oder Chet Baker live erleben. Irgendwann bröckelte das Interesse an Jazzkonzerten in Aachen.
Einen Neubeginn wagte dann Armin Burke im Jahr 2000 mit seiner (größtenteils) Sonntags-Reihe im Dumont und auch die GZM mit ihrem Spielort Klangbrücke war über die Jahre aktiv zwischen Jazz und Neuer Musik, was u.a. einmal jährlich im November zum viertägigen „In Front-Festival“ führt.
Nach einem mehrjährigen Intermezzo der Nadelfabrik mit einer Jazz-Veranstaltungsreihe am Sonntagnachmittag, die aber dem Rotstift zum Opfer fiel, ist es vor allem der Musikbunker, der neben seiner breit aufgestellten Musikpalette vermehrt auch den Jazz wieder in den Focus rückt.
John Scofield, Bill Frisell, Julian Lage, Bill Evans oder zuletzt Ambrose Akinmusire zeigen, dass auch renommierte Jazzstars im Musikbunker angekommen sind.
Unbekannteren Formationen wird hier ebenso eine Bühne geboten, wie es die Programmarbeit vom Dumont als kleinster, aber außerhalb des Sommers wichtigstem Ort für Jazzmusik oder der Klangbrücke bereits kontinuierlich vormacht. Auch die von den Musikern Thomas Berndt und Horst Schippers betriebene Musikschule Mu’Fab hat mit der Area 28 einen eigenen Veranstaltungsort im Haus und viele ihrer Dozentinnen und Dozenten sind aktiv im Jazz unterwegs.
Ein weitere Location für den Jazz ist mit dem Eupener Schlachthof jüngst hinzugekommen, wobei „jüngst“ eher einen Zeitraum von bereits mehreren Jahren abdeckt.
Zwischen der WDR Big Band oder dem Techno/Jazz-Hybrid der Jazzrausch Big Band ist im ostbelgischen Kulturzentrum viel Platz für angesagte neue Formationen wie der Londoner Afrojazz-Combo Nubiyan Twist im November oder Legenden wie Philip Catherine.
Ähnlich wie im Aachener Musikbunker finden auch größere Acts den Weg nach Eupen – Kinga Glyk, Kurt Rosenwinkel oder Nguyên Lê gehören dazu. Zumal es auch eine örtliche Zusammenarbeit zwischen zwei hiesigen Veranstaltern gibt: KultKom – Kulturelles Komitee der Stadt Eupen VoG (Jünglingshaus) und Chudoscnik Sunergia (Alter Schlachthof) führen auch im kommenden Halbjahr ihre Kooperation fort. „Da es bei Chudoscnik Sunergia gleich mehrere leidenschaftliche Jazzfans gibt, die die Szene gut im Blick haben, organisieren wir seit nunmehr drei Jahren einmal pro Monat ein Jazzkonzert im Alten Schlachthof. Mit durchschnittlich weit über 100 Besuchern pro Konzert ist der Zuspruch gut. Inhaltlich bewegen wir uns in den Genres Modern Jazz, Fusion und World Jazz. Traditionellen Jazz und Free Jazz bieten wir nicht an, da ansonsten kein inhaltliches Konzept mehr erkennbar wäre. Neben festen Größen setzen wir zunehmend auf aufstrebende Newcomer wie Nubiyan Twist, Simon Oslender, Jakob Manz und Emma Rawicz. Dadurch erhoffen wir uns, auch stärker ein jüngeres Publikum anzusprechen,“ erklärt René Janssen von Chudoscnik Sunergia die Eupener Jazz-Ambitionen.
Nicht zu vergessen das Büchel-Museum am Aachener Markt. Die Reihe „Michalke meets…“ hat hier eine vorläufige Heimat gefunden und monatlich gibt es auch das ein oder andere Jazzkonzert.
Auch in Lüttich und Maastricht ist Jazz ein Thema. Neben dem Lütticher Jazzfestival im Mai hat die Stadt den kleinen, aber in der Euregio umso bekannteren Jazzclub von Jacques Pelzer zu bieten. Pelzer, verstorben 1994, war auch international der wohl bekannteste belgische Saxophonist. Die Stiftung Jazz Maastricht hat mit dem Kumulus in Maastricht („The Pop-Up Jazzclub“) und dem Kino Lumiere zwei kleinere Veranstaltungsorte. Aktiv ist man auch bei dem Festival „JazzOut Fest Limburg“ (unter anderem in Roermond, Heerlen, Venlo).
Live-Termine
Dumont:
6.10. Janning Trumann Quartett
27.10. M.O.M.
Musikbunker:
3.10. Joscho Stephan Trio
9.10. Immanuel Wilkins Quartet
20.10. Kuhn Fu
Klangbrücke:
10.10. Sara Decker Expand
7.-10.11. In Front Festival 2024 (u.a. Jakob Manz Project)
Area 28 in der MuFab:
12. - 14.10. Aachener Jazzworkshop mit Dozentenkonzert /12.10.) u. Teilnehmerabschluskonzert (14.10.)
Alter Schlachthof/Jünglingshaus, Eupen:
2.10. Emile Parisien Quartett
11.10. Pablo Caminero Trio
12.10. Vaganée Gerstmans Verbruggen
Alle Termine finden sich auch im Klenkes-Kalender!
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