Für alle Erwachsenen und die Kinder, die es kennen: Hier sehen wir nicht den fliegenden kleinen Jungen, der nicht erwachsen werden will, dessen beste Freundin eine aufgedrehte kleine Fee ist und dessen Schatten ein Eigenleben führt. Aber wir sehen eine Gruppe mutiger Kinder, die sich füreinander stark machen, Ideen für eine bessere Welt entwickeln und den Erwachsenen zeigen, dass Träumen der Anfang von etwas Gutem ist. Das Das Da-Theater hat sich für Kinder ab acht Jahren an die Motive des ursprünglichen Peter-Pan-Stoffes gehalten, allerdings eine völlig neue Version erschaffen.
Aus Nimmerland wird Niemandsland, geflogen wird nicht in echt, sondern in der Fantasie. Und natürlich hat Christoph Eisenburger wieder eine Musik zum Stück komponiert, die durch die Geschichte führt und die Besucher zum Klatschen und Mitsingen motiviert.
Viele kleine Anspielungen erinnern an die altbekannte Vorlage. Das kleine Mädchen, das Tänzerin werden will, heißt Tina Bell. Das andere Mädchen, das aus ihrem Zuhause ausziehen soll, weil die Wohnung zur Luxusimmobilie saniert wird, hört auf den Namen Lilly. Der ungestüme Junge, der mit seiner Tollpatschigkeit für Lacher sorgt, nennt sich Will. Die Mathelehrerin mit der penibel im Takt klickenden Uhr heißt Diehl, Coco Diehl. Und natürlich gibt es da noch Peter Pantoleit, der die kleine Gruppe zusammenhält und den Erwachsenen die Stirn bietet.
Die vier Darsteller (Nico Alesi, Debbis Papst, Celina Höbel und Carina Krämer) schlüpfen in die unterschiedlichen Rollen, verwandeln sich innerhalb von Sekunden vom strengen, gestressten Vater in den lustigen Skaterboy, und der wiederum in den durchtriebenen Captain Hook. Das Publikum bei der Premiere ist begeistert, lacht, klatscht und singt mit.
Das Das Da-Theater hat wieder einmal ein gutes Gespür dafür, welche Themen Kinder bewegen: Von Familie und Freunden über Ungerechtigkeit und Bevormundung greift das Stück diese wichtigen Themen mit einer gelungenen Mischung aus Leichtigkeit und Feingefühl auf. Es bettet sie in ein variables Bühnenbild (Frank Rommerskirchen), das mal Schulhof, mal Klassenzimmer und mal Theaterbühne ist.
Bis Ende des Jahres laufen noch freie Aufführungen, die im Das Da-Theater in der Liebigstraße zu sehen sind. Ansonsten tourt das Theater durch die Grundschulen der Region und zeigt seine Produktion direkt vor Ort.
Eine Sache ist gewiss: Erwachsen werden müssen die Kinder von heute. Aber vielleicht schreiben sie sich jetzt schon auf die Liste, was sie anders machen wollen. \ kw
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