Das „NEINhorn“ hat seit einigen Jahren einen festen Platz im Kinderzimmer-Bücherschrank. Es geht um einen Nein-Sager zwischen Ja-Sagern, ein Glücksbärchen mit schlechter Laune im Herzenswald, das keine Lust auf Schnickschnack und Gefälligkeiten hat und dem eigentlich alles egal ist. Was Maren Dupont in ihrer Inszenierung für das Das Da Theater allerdings daraus gemacht hat, ist noch ein bisschen mehr: Aus der Vorlage von Marc-Uwe Kling wird ein quietschbuntes, vergnügtes, kindgerechtes Bühnenstück, aufgepeppt mit Liedern zwischen Musical und Rock.
Hier ist die Hauptperson kein kleines Einhorn, sondern Iffi. Iffi, gespielt von Nina Rehn, macht mit ihrer Mama (Paula Donner) Urlaub. Und in diesem Urlaub gibt es einfach alles: Pools, Eis, Spielsachen, Sonne. Aber kaum ist Iffi aus ihrem blauen Zelt gekrochen, packt sie die Langeweile. Nichts passt ihr, nichts gefällt ihr. Die Kinder im Publikum empfinden Iffis Unmut mit. Nina Rehn stampft mit den Füßen auf, verzieht ihr Gesicht, ballt die Hände zu Fäusten. Paula Donner tänzelt um die Tochter herum, preist alles Mögliche an, um das Töchterchen glücklich zu machen, schreckt weder vor Keksen noch Eis als Lockmittel zurück.
Aber Iffi bleibt dabei: Sie hat keine Lust. Auf gar nichts!
Doch da kommt ihrer Mama die Idee: Sie erzählt die Geschichte eines kleinen Einhorns, das auch keine Lust auf gar nichts hatte und sich auf den Weg nach Nirgends macht. Das Bühnenbild (ein Kinderzimmertraum in leuchtenden Farben) wandelt sich vom Campingplatz zur Herzwald-Fantasiewelt. Aus Socken auf der Wäscheleine werden Feen, aus Sandspielzeug Einhorn-Hörner, aus Bechern Krönchen, aus Regenschirmen Bäume, aus dem Schlafsack ein bauschiger Rock, aus Iffi dank eines Schwimmreifens ein Einhorn. Ihre Mama übernimmt die anderen Figuren: Sie ist Einhorn-Mama und -Papa, der kleine Bruder, die coole Cousine. Die Kinder sind aus dem Häuschen, zählen Socken-Feen, helfen dem Einhorn beim Nein-Sagen, klatschen bei den Songs mit und folgen ihm begeistert auf seiner Reise.
Auf dieser Reise treffen sie dann noch den WASbären, der nicht zuhören kann oder will, den NAhund, dem fast alles egal ist, und die Prinzessin KönigsDOCHter, die immer nur Widerworte gibt. Beim Schlagabtausch von „Nein!“, „Doch!“, „Was?!“ und „Na und?“ muss dann auch noch der letzte grummelige Erwachsene lachen.
Nach knapp 30 Minuten ist das locker-leichte Stück für Kinder ab drei Jahren vorbei. Was bleibt? Ob NEINhorn, WASbär, Iffi oder Mama: Auch wenn man verschieden ist, gemeinsam kann man sich eine wunderschöne, bunte Welt machen. \kw
Nächste Aufführung:
19.10., 14.30 Uhr
Das Da-Theater
dasda.de
Kitas können eine Vorstellung von „Das NEINhorn“ als mobile Aufführung buchen.
Weitere Infos: Junges Theater
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