„Meine Familie stammt ursprünglich aus dem Fränkischen und wanderte um 1600 nach Riga aus. Während des Ersten Weltkriegs floh mein Großvater Berndt als kleiner Junge mit seinen Eltern nach Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg – er war Kaufmann und hatte in der Zwischenzeit geheiratet – machte er sich 1948 in -Aachen mit einer Trümmerverwertung selbstständig: Er kaufte eine Prallmühle und machte sich daran, die Trümmer zu brechen und aus diesem Material neue Steine zu schaffen. Ende der 50er Jahre orientierte sich mein Großvater neu: Er begann mit Baugeräten Handel zu betreiben – die entsprechende Kundschaft hatte er sich ja aufgebaut. Schließlich kamen größere Maschinen dazu, dann eine Werkstatt und das Thema Vermietung. Das sind bis heute unsere drei Standbeine.
Zwei Mal hat mein Großvater alles verloren und neu angefangen – das ist in uns drin, das ist unsere DNA! Und so verstehen wir uns auch als Unternehmen, dass es immer eine Bereicherung sein kann, wenn jemand eine Chance sucht. Zum Beispiel unser Mitarbeiter Enes Ademovic: Er ist Bosnier mit einem serbischen Pass. 1993 sollte er in die serbische Armee gesteckt werden, ist dann aber über Umwege hier gelandet. Vom einfachen Helfer hat er sich hochgearbeitet und ist heute mein Stellvertreter. Wir können viele solcher Geschichten erzählen.
Mein Vater Axel – er ist Architekt – stieg 1981 ins Unternehmen ein. Er hatte acht Jahre lang in Süddeutschland Bauprojekte betreut, kam aber zurück in den Familienbetrieb, um seinen Bruder Fritz zu unterstützen. Es war allerdings angesichts der großen -Krisen im Bau – die Nachwirkungen der Öl-Krise und das Desaster mit den Bauträgermodellen in der Hochzinsphase – ein denkbar schlechter Zeitpunkt, um in den Baubereich einzusteigen!
1993 erwarb das Unternehmen ein eigenes Grundstück auf der Hüls. Ich war damals 13 Jahre alt und konnte mir bereits vorstellen, mal in den Betrieb einzusteigen. Mein Vater hat aber immer gesagt, ich solle erst mal woanders studieren und arbeiten – und das war wohl der beste Weg, dass ich mich nicht für etwas anderes entschieden habe.
Bis 2008 – ich habe in Gießen BWL studiert – habe ich mich exzessiv ausprobiert, auch in die Entwicklungszusammenarbeit reingeschnuppert. Jetzt feiere ich schon mein zehnjähriges Dienstjubiläum! Letztes Jahr habe ich mal drei Wochen Urlaub geschafft, -natürlich mit einem schlechten Gewissen: Mein Vater hat nur zwei gemacht und das ist für seine Verhältnisse schon sehr viel. Er ist jetzt 74 Jahre alt, arbeitet aber jeden Tag und stemmt darüber hinaus eigene Projekte.
Meine Frau und ich haben drei Kinder, einen siebenjährigen Sohn und zwei Töchter – sie sind vier und -anderthalb Jahre alt. Ich bin gespannt, was unsere Kinder mal werden: Mein Urgroßvater war Architekt, mein Großvater Kaufmann, mein Vater ist Architekt und ich bin wieder Kaufmann.“ \ an
Berndt Deubner Baumaschinen u. -gerät GmbH & Co.
Schönebergstraße 9
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