In diesem Jahr hat sich das Komitee des Aachener Friedenspreises für Wissenschaftler aus der Türkei und einer Bürgerinitiative aus Deutschland entschieden.
Gleichzeitig werden hier ein sehr aktuelles und internationales Thema behandelt, aber auch ein kaum beachtetes deutsches Thema dargestellt. Die Bekanntgabe fand am Montag in der Citykirche Aachen statt.
Auszeichnung für türkische Wissenschaftler
Es fing alles mit einem Friedensappell seitens der türkischen Wissenschaftler an. Diese forderten ein Ende des militärischen Einsatzes gegen die kurdische Bevölkerung in der Türkei.
Kurze Zeit später wurden wurden sie daraufhin als „Landesverräter“ und als Unterstützer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK beschimpft.
Der diesjährige Aachener Friedenspreis wird den Wissenschaftlern aufgrund des Einsatzes für den Frieden in der Türkei verliehen. „Die Kluft zwischen der kurdischen und der türkischen Bevölkerung wird unter Erdogan bewusst vertieft“, so Uta Kempen vom Aachener Friedenspreis. Hiermit soll die Öffentlichkeit bewusst auf das Problem aufmerksam gemacht werden.
Auzeichnung für Bürgerinitiative Offene Heide
Der Aachener Friedenspreis geht in diesem Jahr zudem an die Bürgerinitiative Offene Heide aus Sachsen-Anhalt. Diese organisiert seit über 20 Jahren am ersten Sonntag im Monat einen Protestmarsch in die Colbitz-Letzlinger Heide nördlich von Magdeburg.
Die Initiative setzt sich ein gegen den Krieg und für den Frieden ein. „Die Initiative macht auf etwas aufmerksam, das bislang in der Öffentlichkeit kaum bekannt ist – die Neuorientierung der Bundeswehr“, so Anni Pott vom Aachener Friedenspreis.
Laut der Initiative macht die Bundeswehr hier einen Wandel von der Verteidigungs- zur Interventionsarmee. Beim Stützpunkt werden Soldaten auf Auslandseinsätze vorbereitet.
Der Preis
Dieser wird seit 1988 immer am 1. September verliehen und geht an Menschen oder Gruppen, die sich in besonderer Weise für Frieden auf der Welt einsetzen. Symbolisch ist er mit 1000 Euro dotiert.
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