Im abgelaufenen Jahr 2014 galt es dem allerorten prognostizierten „Clubsterben“ entgegenzuwirken.
Lobenswerterweise haben sich hier Politik – parteienübergreifend – und städtische Verwaltung mit Vorschlägen, Runden Tischen und Kontaktvermittlungen konstruktiv beteiligt.
Jakobshof zu, Musikbunker auf
Wie bereits lange vorher bekannt, schloss im März dann der Jakobshof seine Türen. Bis zum Jahresende hatte allerdings der Investor der Immobilie keinerlei Anstalten eines Abrisses gemacht.
Frohe Kunde dagegen für den Verein Musikbunker e.V.. Das Oberverwaltungsgericht Münster hob das Urteil vom Verwaltungsgericht Aachen gegen den Musikbunker auf. Der normale Veranstaltungsbetrieb für den Bunker an der Rehmannstraße war wiederhergestellt.
Mobilisiert wurde durch das Thema eine neue Initiative namens „Macht mal Lärm“. Die zog im Mai mit einer lautstarken Demo vom Univiertel durch die Innenstadt.
Umzug 2014, Umzug 2015
Überraschend schnell taten sich für die Macher des Jakobshofs neue Perspektiven mit der Zwischennutzung des Elysée (vormals Tanzpalast) am Theater auf.
Als Jakobshof im Elysée startete man hier vor der Fußball-WM mit den bekannten Partyreihen, um im Herbst mit ersten Konzerten nachzuziehen. 2015 wird allerdings ein erneuter Umzug anstehen – wohin bleibt derzeit noch unklar.
Nicht immer tolles Wetter
König Fußball und die Ausstellungen zum Kaiser Karl-Jubiläum brachten im Sommer dann so manchen Veranstaltungskalender durcheinander.
Waren das Straßenfest „LothringAir“ im Juni sowie die mehrtägigen „Hof-Konzerte“ mit Kinder- und Liveprogramm bei jeweils tollstem Wetter noch ein riesiger Erfolg, wurde das „September Special“, um zwei Bühnen abgespeckt, von trüb-nassem Wetter geprägt.
Trotzdem fanden tausende Besucher den Weg in die Innenstadt.
Seltsames Verhalten und NOX
Zurück in den Sommer: Open-Air und erfolgreich ging es an zwei Juni-Nächten auch beim Elektro/Techno/House-Festival „Seltsames Verhalten“ auf dem Flughafen Merzbrück zu. Ein Format, das von Jahr zu Jahr behutsam in größere Dimensionen vorstößt.
Im August eröffnete die Aachener Discothek B9 nach Umbau und Besitzerwechsel mit erfolgreichem Start unter neuem Namen: NOX.
Kulturelle Osterweiterung
Im gleichen Monat und im September schaffte das Stadtteilbüro Ost in der alten Nadelfabrik mit dem Kennedy-Park einen neuen Veranstaltungsort auf die Agenda. Zwischen Begegnungsfest, Open Air Kino und zwei unterschiedlichen Musikfestivals bot die Stadt perspektivische Kulturarbeit im oft vernachlässigten Ostviertel.
Speziell das vom Musikbunker ausgerichtete Festival „Last Day of Summer“ Mitte September fand auch musikalisch einen zum multikulturell geprägten Viertelstandort passenden Rahmen.
Institutionen und Neubauten
Eine Institution ist längst das „Südstraßenfestival“. Auch Ende September 2014 wurde es mit tollem Liveprogramm sowie einem Kinderflohmarkt am Sonntag bei allerbesten Spätsommer-Temperaturen zum letzten Kalenderhighlight auf den Straßen und Plätzen Aachens.
Während sich das „Kulturfestival der Städteregion“ über ein halbes Jahr wie eine Karawane durch die zehn Kommunen eben dieser Region zog: Mit herausragenden Momenten wie dem Brandt, Brauer, Frick Ensemble in der Aachener Citykirche, Patrice in der Alsdorfer Stadthalle und dem Höhepunkt, der denkwürdigen Auftragsarbeit „Lament“, die die Einstürzenden Neubauten für die belgische Stadt Diksmuide geschrieben hatten.
Einen Tag nach der Premiere in Flandern brachten uns Bargeld, Hacke und Co im Zinkhütter Hof in Stolberg die Gräuel des Ersten Weltkrieges auf musikalischem Wege näher.
Geburtstage, Preise und viele Engagierte
Die von Musikern betriebenen Einrichtungen Mu’Fab (10 Jahre) und Music Loft (25 Jahre) hatten ihre Jubiläen, Armin Burke erhielt völlig verdient den „Spielstättenprogrammpreis“ der Bundesregierung für seine mit viel Enthusiasmus und Engagement betriebenen Jazzkonzerte im Dumont, das Kiez Kini startete seine monatliche Konzertreihe „Total Lokal“.
Und schlussendlich sollten auch folgende Konzert- und Veranstaltungsstätten mit ihrer Arbeit nicht unerwähnt bleiben: Franz, Autonomes Zentrum, Hotel Europa, Wild Rover, Raststätte, Domkeller, Common Sense, die Rockfabrik in Übach sowie im Sommer die Burg Wilhelmstein und der „Eupen Musik Marathon“.\
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