„An Karneval muss man auch mal lustig sein“, da besteht Tom Stolpe vom „Kappes-Ball“ vehement drauf. Denn inmitten von Kostümierten, die mitunter die Schmerzgrenze des zu Ertragenden deutlich überschreiten, können die närrischen Tage ziemlich anstrengend werden. Eine echte Alternative zum üblichen „Tätärä“ ist der „Kappes-Ball“.
Gut 400 Aachener besuchen jede der etwas anderen Karnevalssitzungen. „Viele glauben, wir seien die Nachfolge der Strunx-Sitzung, was wir aber so nicht sagen würden. Vielmehr haben wir die dadurch entstandene Lücke mit einem neuen Programm geschlossen“, erzählt Stolpe. Ohne Elferrat, dafür mit Hans Hase vom Ordnungsamt oder „Hoppla, das Duo“ wird der alternative Karneval gebürtig gefeiert.
Das Altersspektrum ist dabei genauso breit gefächert, wie die kreativen Programmpunkte des ebenfalls altersmäßig gemischten Ensembles. Lokalpromis bekommen genauso ihr Fett weg, wie die großen Machthaber. Tom Stolpe freut sich fast schon närrisch, dass die Besetzung, die dieses Jahr auf der Bühne steht, sich im Vergleich zum letzten Jahr gar nicht geändert hat. Lediglich musikalisch gibt es die eine oder andere Überraschung.
Aber ganz konkret möchte er da noch nicht werden. Es soll schließlich etwas Besonderes sein. Und selbst, wenn der „Kappes-Ball“ sich auf die Fahne geschrieben hat, an den närrischen Tagen mal ganz dezent im alternativen Stil auszuflippen, so kommen 99 Prozent der Besucher kostümiert. Und während im Publikum sicherlich mal hier, mal da eine rote Pappnase mit Clownskostüm zu sehen ist, so hängt ein Kollege dessen an der Wand.
Natürlich handelt sich bei dem an die Wand genagelten Clown um kein menschliches Wesen, allerdings wird deutlich: Hier haben Polonaisen durch den Raum, Tanzmariechen und im Gleichschritt einmarschierende, uniformierte Karnevalsgesellschaften nichts verloren. Ist ja schließlich eine ernste Angelegenheit mit der Auflage zum Lustigsein! \ sp
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