Von Richard Mariaux, Musikredaktion
Ein paar werden es schon werden, dafür sorgen zumindest im Sommer die Veranstaltungen in der Burgenlandschaft zwischen Wilhelmstein, Monschau und Nideggen. Neben den von vielen Sponsoren gestützten „Kurpark Classix“ und „September Special“ gehören auch wieder zwei „Kimiko“-Festivals in der Jahresmitte dazu. Business as usual.
Engagierte Veranstaltungsorte wie der Musikbunker (Crossover) oder das Dumont (Jazz) – beide übrigens mit Preisgeldern gefördert vom Bundesministerium für Kultur und Medien – werden flankiert von einigen Kneipen, in denen für den Live-Act der Hut herumgeht (Domkeller, Egmont etc.). Spartenübergreifend mit einem Kulturprogramm agieren Franz und Raststätte.
Bergauf
Spannender sieht die Entwicklung bei den Nachbarn aus. „Pink Pop“ in Landgraaf (das älteste Rockfestival Europas!), „Les Ardentes“ in Lüttich, der „Musik Marathon“ in Eupen oder das „Bruis“-Festival in Maastricht sind gesetzt. Und die „Muziekgieterij“ erhält für eine städtische Millionensumme (!) einen Erweiterungsbau, der Maastricht dann noch stärker in den Fokus für Livegigs in der grenznahen Region führen wird.
Die Lütticher Szene ist ganzjährig quirlig, hat neben dem erwähnten „Les Ardentes“ jährlich auch ein hochkarätiges Jazzfestival in der Stadt. Von den Möglichkeiten eines Alten Schlachthofs im knapp 20.000 Einwohner zählenden Eupen und dem hier beispielsweise zu nennenden „meakusma“-Festival für elektronische Musik, ganz zu schweigen.
Bergab
Und bei uns? Über dem Musikbunker steht weiterhin das Damoklesschwert einer anhängigen Anwohnerklage vorm Oberverwaltungsgericht und ansonsten ist das Engagement von Politik und Verwaltung für die Off-Kultur eher bescheiden.
Natürlich hat Aachen neben der bröckelnden Clubkultur auch andere Probleme: die immer größer werdenden Brachen in der Innenstadt, der fehlende soziale Wohnungsbau, notwendige Schulrenovierungen, verkehrte Verkehrspolitik und ein Klotz am Bein namens Tivoli. Trübe Aussichten. \
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