Ein literarisches Abenteuer, ein großer Gesang, ein feministisches Manifest, so präsentiert sich der neue Roman Zaimoglus, der verschiedenen ungehörten Frauen eine Stimme verleiht.
Menschheitsbewegende Zeiten und Vorkommnisse aus der Sicht der Frau, ungeschmälert von Männern. Der Roman war deswegen bereits in die Kritik geraten. So könnten die Frauen nicht individuell genug sprechen, sondern seien zu vereinheitlicht. Gleichzeitig hätten die Frauen nichts eigenes zu erzählen, sondern wären eher Erzähler der Geschichten ihrer Männer, wie Zippora, die Frau des Moses. Auch das versuchte Attentat auf Andy Warhol wird aus Sicht der Attentäterin Valerie Solanas beschrieben. Das sorgte für Kritik.
Die Geister scheiden sich bei diesem Roman, der Tabula Rasa machen will. Ob ihm das gelingt, entscheiden die Leser und Hörer. Über dieses Werk sollte sich jeder eine eigene Meinung bilden, immerhin beschreibt es ein wesentliches Problem der heutigen Gesellschaft, das mit der MeToo-Debatte erst kürzlich neuen Aufschwung erhalten hat. Feminismus ist nichts, was nicht von Männern unterstützt werden kann. Ob das Buch so, wie es ist, der richtige Weg ist, entscheidet jeder für sich. \ ar
13.4.
„Die Geschichte der Frau“ – Autorenlesung
19 Uhr, Foyer Nadelfabrik (Eintritt frei)
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