Die Meinungen gehen – wie so oft bei neuen Strömungen – weit auseinander: Darf man eSport als vollwertigen Sport bezeichnen, oder handelt es sich dabei lediglich um (durchaus) professionell aufgestellte Daddelei? Kaum überraschend ist, dass die Protagonisten der Szene da eine klare Haltung verfolgen, seien die physiologischen und psychologischen Anforderungen an der Konsole doch durchaus mit denen der klassischen Leistungssportarten zu vergleichen. Das sehen im Übrigen auch immer mehr Sportwissenschaftler und Gesundheitsexperten so; die Ergebnisse einer zu Beginn des Jahres 2019 veröffentlichten Studie der Deutschen Sporthochschule Köln unterstreichen diese These. Allerdings: Bei der Bewegung jenseits der Konsole, bei gesunder Ernährung und den Schlafgewohnheiten herrscht laut der Erhebung noch ordentlich Luft nach oben.
Viel hilft viel?
Denn beim Training vieler eSportler gilt die Devise „Viel hilft viel“ – was bedeutet, dass schon mal bis zu acht Stunden pro Tag fürs Zocken draufgehen. Da verschwimmen schnell die Grenzen zwischen Wettkampfvorbereitung und Freizeit; die langen Sitzzeiten können zu Haltungsschäden und Handgelenksschmerzen führen. Experten raten daher zur Entlastung durch Krafttraining und mindestens 2,5 Stunden Bewegung pro Woche.
Auch in Aachen wird gezockt
Nichtsdestotrotz: eSport ist besonders in der Fußballsparte absolut auf dem Vormarsch, die Community wächst rapide und namhafte Bundesligavereine wie der FC Schalke 04, VfL Wolfsburg oder auch Bayer 04 Leverkusen haben längst eine entsprechende Abteilung eingerichtet. Und auch in Aachen ist der Trend angekommen. Seit dem Sommer letzten Jahres geht die Alemannia auf virtuelle Torejagd; gespielt wir die FIFA-Reihe auf der Playstation. Erste Turniere fanden bereits statt und das Team der „elektronischen Alemannia“ wächst stetig (Mindestalter: 18 Jahre). Was auf dem grünen Rasen – also im echten Leben – seit mehreren Jahren nicht mehr gelingt, soll daher immerhin an der Konsole langfristig klappen: Die Alemannia möchte oben mitmischen. Und wer weiß: Wenn sich die ersten Erfolge einstellen, erübrigt sich vielleicht schon bald die Frage, ob es sich beim eSport lediglich um ein Hobby oder echte Leibesertüchtigung handelt. \ rt
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