Vier Ausstellungen zeigt das Kunst- und Kulturzentrum (KuK) in Monschau in diesem Jahr. Los geht es mit den Fotografien der Geschwister Lotte und Ruth Jacobi (16.2.-22.3.) – für KuK-Leiterin und Kuratorin Dr. Nina Mika-Helfmeier eine sehr persönliche Schau, findet sie ihren Ursprung doch in einer privaten Fotografie, die ihre Mutter als Kleinkind zeigt.
Ausgehend von dem Bild, das ihr daheim in die Finger fiel und laut Aufdruck in einem Atelier der Fotografenfamilie Jacobi entstanden war, begann Nina Mika-Helfmeier zu recherchieren. Sie erfuhr, dass die berühmte Lotte Jacobi, die sich bereits in den 1920er Jahren einen Namen mit Porträts machte, eine Schwester namens Ruth hatte, die ebenfalls als Fotografin arbeitete, deren Werk aber größtenteils unbeachtet geblieben ist. Nina Mika-Helfmeier besuchte die Geburtsstädte der Geschwister, nahm Kontakt mit Museen, Archiven und privaten Sammlern auf und stellte aus Fotografien und persönlichen Dokumenten die erste Ausstellung zusammen, die Werke beider Schwestern präsentiert.
Vom 29. März bis zum 14. Juni steht Robert Lebeck (1929-2014), einer der bedeutendsten deutschen Fotojournalisten der Nachkriegszeit, im Mittelpunkt. Er ist bekannt für seine Fotografien von Prominenten, die er für den „Stern“ ablichtete. Daneben werden Aufnahmen aus dem Nachkriegsdeutschland, aus Südeuropa, früheren Ostblock-Staaten und mehr gezeigt. Rund 130 Schwarzweiß-Bilder sind zu sehen, darunter auch unveröffentlichtes Material, das der Zusammenarbeit mit Lebecks Witwe Cordula zu verdanken ist.
Die Farbfotografien des französischen Künstlers Jacques-Henri Lartigue (1894–1986) werden in der dritten Ausstellung, „Das Leben ist bunt“, einer Deutschlandpremiere, beleuchtet, die rund 140 Bilder umfasst (21.6.-13.9.). Schon in jungen Jahren experimentierte Lartigue mit der Möglichkeit, Farbfotografien zu erstellen. Dass er auch als Maler aktiv war, ist offenkundig: „Die Fotografien sind wie Gemälde komponiert“, sagt Nina Mika-Helfmeier.
Die letzte Ausstellung heißt „Das bin ich! Sicher – That’s me! Sure?“ (20.9.-13.12.) und zeigt rund 130 Aufnahmen von Claude Cahun, Philippe Halsman, Jürgen Klauke, Martin Liebscher und Inge Morath – fünf Fotografen mit verschiedenen Biografien in unterschiedlichen Jahrzehnten, die sich jedoch alle auf ihre Weise mit dem Spiel mit Identitäten beschäftigen. „Die Ausstellung ist eine Auseinandersetzung mit dem Ich, mit Selbstbestimmtheit, aber auch Zweifeln. Sie geht der Frage nach, was die eigene Identität bestimmt“, beschreibt Kuratorin Nina Mika-Helfmeier. \ tim
Der Eintritt zu allen Ausstellungen ist frei. Öffnungszeiten: Di.-Fr. 14-17 Uhr, Sa./So. 11-17 Uhr. Bis einschließlich 15. Februar bleibt das KuK geschlossen. Mehr Infos:
Tel. 02472/803194
E-Mail: info@kuk-monschau.de
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