Eher widerwillig reagieren die Kumpels von einst, als plötzlich Gary (Simon Pegg) auftaucht, um sie zu überreden, das legendäre Saufgelage zu wiederholen. Fünf Musketiere, zwölf Pubs, eine Nacht und ganz viel Bier, das ist der Plan. Bald wird aber klar, dass nichts mehr so ist, wie es einmal war. Nicht nur allerlei alte Rivalitäten brechen auf, das gesamte Städtchen Newton Haven scheint verändert. Aus den gemütlichen Kneipen sind seelenlose Gastronomie-Ketten mit Einheits-Ambiente geworden. Die Gäste wirken freundlich, allerdings höchst wunderlich. Bei einem Toilettenbesuch kommt es schließlich zu unheimlichen Begegnungen der dritten Art… Nach Zombiefilm („Shaun of the Dead“) und Krimi („Hot Fuzz“) nehmen Simon Pegg, Nick Frost und Regisseur Edgar Wright im dritten Streich ihrer so genannten „Cornetto-Trilogie“ – deren Storys nicht zusammenhängen, bei der das bekannte Unilever-Eis aber stets eine kleine Rolle spielt – nun das Alienthriller-Genre gekonnt komisch aufs Korn. Das Humorspektrum reicht dabei vom verwegenen Klamauk über lässigen Wortwitz bis zum smarten Slapstick. Aber auch Philosophisches kommt nicht zu kurz, sei es bei der Frage nach der vermeintlich guten alten Zeit im Zerrspiegel nostalgischer Verklärung oder bei noch existenzialistischeren Problemen, wie etwa der Freiheit des Willens, den Verlockungen durch Konformismus oder dem Wunsch nach gekaufter Glückseligkeit und ewiger Jugend. Vor allem ist „The World’s End“ aber eine temporeiche Komödie, vergnüglich albern, reichlich cool und ziemlich bierselig – very british eben. Leider ist’s der Abschluss der Trilogie, Fortsetzung ausgeschlossen. /// Dieter Oßwald
GB 2013 // R: Edgar Wright
Start: 12.9.
Bewertung der redaktion
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