Vor einigen Monaten hat der Familienvater während eines Außeneinsatzes einen Seitensprung begangen. In dieser Nacht wird die Frau nun sein Kind zur Welt bringen.
Ein denkbar ungünstiger Augenblick, denn in wenigen Stunden sollen unter Lockes Oberaufsicht an einer Großbaustelle die Betonfundamente eines Wolkenkratzers eingefüllt werden. Ein diffiziler Millionenauftrag, der ohne den Vorarbeiter in arge Bredouille zu geraten droht.
Dennoch hat Ivan Locke eine Entscheidung getroffen – er will bei der Geburt seines unehelichen Kindes dabei sein. Kaum jemand hat Verständnis dafür – weder seine Angestellten, noch seine Vorgesetzten und erst recht nicht seine Frau, die per Telefon von Ivans Fehltritt erfährt.
Allein unterwegs auf nächtlichen Straßen, führt Ivan ein Telefonat nach dem anderen, um das Beste aus der Situationzu machen… Es bedarf schon eines über die Maßen talentierten Schauspielers, um einen kompletten Spielfilm im Alleingang zu stemmen.
Regisseur Steven Knight und seine Produzenten sind hier ein Wagnis eingegangen, denn anders als bei den ebenfalls kürzlich erschienenen Ein-Personen-Filmen „Gravity“ und „All Is Lost“ konnten sie hier nicht auf einen Superstar wie Sandra Bullock oder Robert Redford zurückgreifen.
Tom Hardy ist gerade erst dabei, sich beim breiten Publikum einen Namen zu machen. Aber was wäre dafür besser geeignet als ein Film wie „No Turning Back“, in dem er anderthalb Stunden alleine im Bild ist und vorm unerbittlichen Blick der Close-Up-Kamera sämtliche Emotionen menschlicher Regungen durchlaufen darf.
Ein lohnendes Filmexperiment, das allein mit Worten und einer phänomenalen Darstellerleistung zu fesseln versteht. \ Frank Brenner
GB/USA 2013 // R: Steven Knight
Start: 19.6.
Bewertung der redaktion
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