Handwerklich und detailpräzise vermitteln sie einen kindlich spielerischen, religiös esoterischen und antikisch archaischen Gedankenraum bildnerischer Kunstproduktion, den man im Westen schon lange nicht mehr gesehen hat. Gleichwohl ist all dies zeitgenössisch im Duktus und als individuelle Mythologie auch der Nachkriegsmoderne nicht fremd. Entsprechend den bescheideneren Möglichkeiten wird mit einfachsten Werkmaterialien Ausdrucksstarkes geschaffen. Hauchdünne Porzellanscheiben werden Schalen, Stauden, papierene Wandreliefs und anemonische Beete. Postkommunistische Religiösität schafft ikonisch modernen Symbolismus. Fundholz und Schotter erzeugen tonal gebundene Flickentorsos gebrechlich menschlicher Existenz. Überbordende Zeichenlust führt mit illustrativer Phantasie zu eigenwillig trotzig-naiver Zeichenwelt, die sich das Träumen auch in rohem Terrain nicht nehmen lässt. Eine Seherfahrung.
dito
bis 20. 7.
„6 aus Bukarest“: Olga Birman, Sorin Dumitrescu, Laurentiu Mogosanu, Paula Ribariu, Cristina Russu, Margareta Udrescu
Kunstwechsel Wilhelmstr. 26
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