Die Feinmalerei des ostfriesischen Künstlers Heiner Altmeppen (*1951) präzisiert mit klein-teilig sachlicher Magie und wolkenreichen Himmeln industrie und landwirtschaftsgeprägte Gegenden Deutschlands in einer Mischung aus Weltlandschaft und Modellbau-Überschau.
Mit akribischer Detailfreude gibt Altmeppen eher nörd-liches Deutschland überaus realistisch als von Menschen gestaltete Landschaft wieder. An Dürer, Breughel, romantische Landschaftsmalerei sowie Dix, Deix und Magritte genauso erinnernd wie an Schulbuchillustration und geo-graphische Planungen fordert Altmeppen den Betrachter mit seiner ganz eigenständigen Malerei heraus, die Fülle des abgeklärt distanzierten Bildprogramms als politische Darstellung einer unentfliehbar gewordenen Konstellation zu begreifen, in der der Mensch ständig in die Natur eingreift, Müll in ihr hinterlässt, Raststättenorte nächtlicher Einsamkeit erzeugt und eine imposante Spielzeugwelt behaust und modelliert.
Zum ersten Mal wird der Künstler über unveröffentlichte Skizzen und Fotografien einen Einblick in den Entstehungsprozess seiner detailreichen Gemälde geben. Mit sanfter Unerbittlichkeit, süffiger Trostlosigkeit und überschöner Grelligkeit werden seine panoptischen Panoramen auf den zweiten Blick zu gesellschaftskritischen Statements von faszinierend statischer Präsenz und brillantem Sog. Bewundernswert autarke Malerei und gesteigerte Wirklichkeit, mit der man sich aus-einandergesetzt haben sollte.
Ein feines Werk vom Tagesanbruch bei Weisweiler erweitert die Thematik des Künstlers in die Region. \ dito
6.7.-17.8., Eröffnung 6.7., 11 Uhr
Heiner Altmeppen – Landschaft in Bewegung, Arbeiten auf Papier
Museum Zitadelle Jülich
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