Seit 1996 in Berlin das Willy-Brandt-Haus, die neue Parteizentrale der SPD, eröffnet wurde, hat sich ein Freundeskreis um Kunst und Kultur gekümmert, um das Haus mit Leben zu füllen und mit Ausstellungen, Lesungen und Diskussionsrunden gesellschaftsrelevante Kunst und Politik zu thematisieren.
Dabei wurde in Anlehnung an 1933 verlorene Bestände auch eine Sammlung angelegt, die inzwischen an die 3.000 Zeichnungen, Gemälde, Plastiken, Foto- und Videoarbeiten umfasst.
In Vergessenheit geratene Verfolgte
Einerseits geht es um Darstellungen seit 1896, die mit der Geschichte der Sozialdemokratie verbunden sind, andererseits um einen Schwerpunkt sozialer Themen und um als entartet oder konterrevolutionär unterdrückter freier Kunst ohne ideologische Propagandaabsichten, also um Künstler vor 1933, in Vergessenheit geratene Verfolgte wie Paul Gösch oder Fritz Schulze und Künstler aus der Ex-DDR.
Käthe Kollwitz, George Grosz, Max Beckmann und Otto Dix sind dabei die bekannteren Vertreter einer realistischen Kunst der klassischen Moderne, die den Menschen und sein Umfeld, Missstände und die geschundene Kreatur nicht aus dem Blick nimmt.
Verwirklichung kritischer Anmerkungen
Die Nachkriegsgeneration ist mit Arbeiten von Hans Ullmann, Heinz Trökes und HAP Grieshaber vertreten, zeigt aber überwiegend durch SED-Kunstdoktrin bedrängte wie Cornelia Schleime, die Gruppe Clara Mosch, Harald Metzkes, Carl-Friedrich Claus oder Neo Rauch.
Hier waren auch religiöse Kunst, Surrealismus, Collage und Abstraktion ein Weg, um kritische Anmerkungen zu verwirklichen. Unter den rund 100 Werken, die im KUK in Monschau gezeigt werden, sind auch Nachwuchstalente, die politische, soziale und geschichtsbezogene Kunst schaffen.\ dito
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