Doch seit einiger Zeit ist Sergio Mendoza auch Kopf eines 15 Musiker starken Orchesters, das spektakulär, originell und höchst unterhaltsam dem Genre Mambo neues Leben einhaucht, das, sofern man schreckliche Partyhits wie „Mambo No 5“ ausblendet, vor allem in den 1950er und frühen 60er Jahren populär war. Nach gefeierten Konzerten im Vorprogramm von Calexico kommt das Orkesta nun zusammen mit anderen Künstlern aus Tucson wie der Exil-Französin Marianne Dissard, dem gebürtigen Schweden Andrew Colberg und dem klassischen Crooner Brian Lopez auf Tour (Köln, Stadtgarten 26.4.). Mit im Gepäck haben Sergio Mendoza Y La Orkesta ein superbes Album mit einem hinreißenden Mix aus traditionellem und modernem Mambo, inklusive exotischer Sounds, Hundegebell, Mambo-Mambo-Rufen, spritziger Mariachi-Bläser, vitaler Rhythmen und herrlich kitschiger, von sämigen Geigen gespielter Melodien, bei denen selbst Punks vor Rührung die eine oder andere Träne wegdrücken. So ganz nebenbei erlaubt sich Mendoza auch Abstecher zu anderen Stilen wie Salsa, TexMex, Big Band Jazz, Tango und Cha Cha Cha. Und eine sentimentale, herzzerreißende Latin-Pop-Ballade fehlt dank „La Cucharita“ auch nicht. Unbedingt erwähnen muss man noch, dass hier keine Standards aufgewärmt werden. Alle Stücke stammen aus Sergio Mendozas eigener Feder, genauso wie die grandiosen Arrangements. Ein echter Volltreffer! /// vst
(Le Pop Musik/Groove Attack)
WEITEREMPFEHLEN