Die Band selbst gibt es noch viel länger – seit 1974. In der Zeit haben sich die von drei gleichwertigen Songschreibern – Henk Hofstede, Robert Jan Stips und Rob Kloed – angeführten Nits mit kunstvoller, oft auch avantgardistischer Popmusik als Instanz in der europäischen Konzertszene etabliert. Mit „Malpensa“ veröffentlicht die Gruppe nun ihr 25. Studioalbum, und das ist, wie nicht anders erwartet, einmal mehr hoch ambitioniert in der Erkundung neuer Klänge, Einflüsse und anderen Kulturen. Auf einer imaginären Reise von Mailands Flughafen Malpensa über den Tahir-Platz in Kairo, Kölns Hohenzollernbrücke und New Yorks verschwundene Twin Towers inklusive Abstechern nach Bern, Berlin und Wuppertal zeigen die Nits wieder Sinn für effektvoll instrumentierte Songs. Dabei ziehen sie alle Register von der sparsam instrumentierten Pianoballade bis zum voll orchestrierten Klanggemälde. Chansonmotive, sehnsüchtige Popmelodien, bluesige Klavierakkorde, Jazz-Zutaten und hypnotische Trommelwirbel , ja selbst Electropop und New Wave-Anleihen wie im deutsch gesungenen Titel „Schwebebahn“ haben Platz in den unendlichen Weiten des Nits’schen Klanguniversums, das wie gewohnt auf Moll gestimmt ist und in seiner Melancholie allerdings besser zum Winter als zum Frühling passt. /// vst
„Malpensa“ erscheint am Freitag, den 20. April.
(Universal)
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