„Sacred Ground“, die vorletzte Veröffentlichung seines eigenen Quartetts, beschäftigte sich mit der Migration afroamerikanischer Familien zwischen dem Ende des Bürgerkriegs und der Großen Depression. Danach kam nur noch ein „Live in Berlin“-Album.
In größerer Formation, mit seinem Cuban Ensemble, huldigte Murray 2011 „En Espanol“, dem spanischen Album von Nat King Cole, das auch Wong Kar-Wei verehrt („In the Mood for Love“). Auch auf „Be My Monster Love“ geht es um Sprache und Text – und darum, dass der Jazz den Kontakt zu den jungen Hörern nicht abreißen lassen darf.
Soul-Jazz-Album
Das neue Album ist ein Angebot an R&B-Hörer und klingt gleichzeitig wie ein klassisches Jazz-Album der 60er Jahre. Das Titelstück, gesungen von der unvergleichlichen Macy Gray, erzählt eine vom Dichter Ismael Reed verfasste, ziemlich sinistre Liebe-als-Selbst-Auslöschung-Fantasie, bei der Murray sich erst kurz vor Schluss einmischt.
Bei drei anderen Stücken singt Gregory Potter, aber der Höhepunkt des insgesamt sehr gelungenen Soul-Jazz-Albums ist „Stressology“ mit den Soli von Drummer Nasheet Watts, dem Pianisten Marc Cary und Murray selbst. \ UK
(Motéma/Sony)
WEITEREMPFEHLEN