Doch spätestens seit ihrem Album „Saltbreakers“, das mit zart versponnenem Songwriter-Folk, märchenhaften Geschichten von Feen und Meerjungfrauen sowie kleinteiligen, aus akustischen und elektrischen Instrumenten zusammengesetzten Sound-Puzzeln überraschte, hat sie sich von ihrem Vorbild emanzipiert. Auch auf ihrem neuen Album, das sie mit Prominenz wie Jim James (My Morning Jacket), KD Lang, Neko Case und Mitgliedern von The Decemberists aufgenommen hat, zeigt sie sich überaus vielseitig und facettenreich zwischen Folk, Country und Rock.
Auffallend: Nicht akustische, sondern elektrische Gitarren dominieren das Klangbild der Songs mit ihren Visionen von schmelzendem Eis und weißen Kirschblüten, mit Geschichten von Selbstmorden und Gewaltorgien sowie Versen, die Laura Veirs’ Gefühle als werdende Mutter widerspiegeln. Eigenwillige Songkunst ist das, mit Mut zu Kontrasten und Experimenten, etwa, wenn sie alte Folksongs in eigene Kompositionen einwebt, in kurzen Instrumentals mysteriöse Ghosttown-Motive heraufbeschwört um danach zu geradlinigen Riff-Rock á la Tom Petty umzuschwenken oder beim grandiosen Albumausklang, „White Cherry“, mit Orgel, Harfe und Saxophon in Jazz- und Psychedelia-Bereiche vordringt. Einfach fabelhaft gut! /// vst
„Warp & Weft“ erscheint am kommenden Freitag (16.8.)
(Bella Union/Cooperative)
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